Trotz Gewinnsprung: Erwartungen klar verfehlt

Samsung Electronics hat für das vierte Quartal 2024 einen operativen Gewinn von 6,5 Billionen Won (etwa 4,5 Milliarden US-Dollar) ausgewiesen. Das entspricht einem beeindruckenden Anstieg von 131 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch blieb das Ergebnis hinter den Prognosen der Analysten zurück, die mit 7,7 Billionen Won gerechnet hatten. Besonders im Vergleich zum enttäuschenden dritten Quartal bedeutet dies einen Rückgang von 29 Prozent.

Belastend wirkte vor allem die schwache Nachfrage nach traditionellen Speicherchips, die in PCs und Smartphones verbaut werden, sowie steigende Kosten für Forschung und Entwicklung. Auch die ambitionierten Investitionen in High-End-Chips für Nvidia drückten auf die Margen. Parallel dazu blieb Samsungs Umsatzprognose von 75 Billionen Won leicht hinter den Erwartungen.

Kooperation mit Nvidia als Hoffnungsträger

Ein Lichtblick ist Samsungs Chip-Geschäft, das künftig zum Wachstumstreiber werden soll. Besonders die Entwicklung von High-Bandwidth-Memory-Chips (HBM), die im boomenden KI-Sektor stark gefragt sind, steht im Fokus. Nvidia-CEO Jensen Huang zeigte sich optimistisch: "Samsung arbeitet intensiv daran, die Anforderungen zu erfüllen, und sie werden erfolgreich sein." Solche Chips sind essenziell für KI-Anwendungen, in denen Nvidia die Führungsposition innehat.

Trotz der Fortschritte bleibt Samsung unter Druck. Hauptkonkurrent SK Hynix hat sich bereits als verlässlicher Partner von Nvidia etabliert und profitiert stark vom KI-Boom. SK Hynix wird voraussichtlich Rekordgewinne für das vierte Quartal melden und hat in den letzten 12 Monaten einen Kurszuwachs von 43 Prozent erzielt. Im Gegensatz dazu fiel Samsungs Aktie im selben Zeitraum um 25 Prozent.

Smartphones und Haushaltsgeräte schwächeln

Neben den Halbleitern kämpft Samsung mit Problemen in anderen Geschäftsbereichen. Die Smartphone-Sparte verzeichnete schleppende Verkäufe, insbesondere bei den Premium-Faltmodellen, was sich negativ auf die Gewinne auswirkte. Auch im Bereich Haushaltsgeräte setzte sich die rückläufige Nachfrage fort.

Besonders gravierend waren die Verluste in der Logikchip-Sparte, die durch Produktionsprobleme und hohe Entwicklungskosten verursacht wurden. Insgesamt zeigt sich, dass die hohen Investitionen in Zukunftstechnologien kurzfristig die Ergebnisse belasten, aber langfristig das Potenzial für Wachstum bergen könnten.

An der Börse in Seoul reagierte die Samsung-Aktie dennoch positiv und legte um 3,5 Prozent zu – ein Zeichen dafür, dass Investoren trotz aller Herausforderungen Vertrauen in Samsungs strategische Neuausrichtung haben.