Wertverlust und Zölle: Samsung gerät weiter unter Druck

Die Aussicht auf eine mögliche Rückkehr der US-Zollpolitik gegen China unter Donald Trump sorgt für tiefe Verunsicherung in Asiens Technologiebranche. Besonders stark betroffen ist der Elektronik-Gigant Samsung, dessen Aktie weiterhin tief in den roten Zahlen steckt. Nachdem die Aktie bereits seit Jahresbeginn massiv verloren hat, rutschte sie am Mittwoch erneut um über 3 Prozent ab und fiel auf 54.000 Won – den niedrigsten Stand seit mehr als vier Jahren. Die Sorgen vor neuen Handelskonflikten treffen Samsung härter als viele Konkurrenten, da das Unternehmen im Vergleich zu Rivalen wie TSMC und Nvidia stärker vom chinesischen Markt abhängig ist.

Elektronik-Gigant bleibt im Schatten der Konkurrenz

Samsung ist weltweit führend bei Fernsehern, Smartphones und Speicherchips, konnte jedoch kaum von den jüngsten Entwicklungen im KI-Bereich profitieren. Während Unternehmen wie Nvidia und der südkoreanische Wettbewerber SK Hynix durch die steigende Nachfrage nach KI-Chips ihre Aktienkurse deutlich steigern konnten – Nvidia verzeichnete einen Kurszuwachs von 199 Prozent und SK Hynix ein Plus von 32 Prozent – büßte Samsung seit Jahresbeginn bereits 34 Prozent seines Wertes ein. Dies markiert die größte Korrektur des Konzerns seit über 20 Jahren.

Zoll-Risiko für Samsung besonders hoch: Analysten schlagen Alarm

Die potenzielle Wiederaufnahme hoher Zölle auf chinesische Importe unter einer Trump-Regierung stellt für Samsung ein spezifisches Risiko dar. Analyst Greg Noh von Hyundai Motor Securities warnt, dass geplante Zölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Produkte die Nachfrage nach Elektronikartikeln stark belasten könnten – eine Entwicklung, die besonders negative Auswirkungen auf den südkoreanischen Chip-Giganten hätte. Anders als SK Hynix, das seinen Fokus zunehmend auf High-End-KI-Chips für US-Kunden wie Nvidia legt, ist Samsung stärker auf chinesische Kunden angewiesen.

Politische Spannungen setzen Samsung zusätzlich unter Druck

Auch die südkoreanische Regierung beobachtet die Lage mit Besorgnis. Präsident Yoon Suk Yeol äußerte die Befürchtung, dass Trumps Zollpolitik chinesische Konkurrenten zu Preissenkungen zwingen könnte. Diese Preissenkungen könnten Samsungs Marktposition weiter untergraben und für zusätzlichen Preisdruck auf südkoreanische Chip-Hersteller sorgen. Die aktuelle Marktunsicherheit und die bevorstehenden Wahlen in den USA erhöhen den Druck auf Samsung, das sich einer möglicherweise turbulenten Phase im globalen Handel gegenübersieht.