Salzgitter unter Druck: Milliardenverlust und Sparmaßnahmen prägen das Halbjahr

Schwäche der Konjunktur belastet Stahlkonzern

Der Stahlkonzern Salzgitter hat im ersten Halbjahr erhebliche finanzielle Einbußen erlitten. Aufgrund der schwachen Konjunktur sank der Außenumsatz von Januar bis Juni auf 5,24 Milliarden Euro, nachdem er im Vorjahr noch 5,84 Milliarden Euro betragen hatte. Dieser Umsatzrückgang spiegelt die fallenden Preise für Walzstahlerzeugnisse wider. Auch das operative Ergebnis (EBITDA) brach massiv ein und lag nur noch bei 233,6 Millionen Euro im Vergleich zu 429,3 Millionen Euro im Vorjahr. Der Vorsteuergewinn schrumpfte drastisch auf 11,5 Millionen Euro, während im Vorjahreszeitraum noch 211 Millionen Euro erreicht wurden. Besonders alarmierend: Unter dem Strich steht für das erste Halbjahr 2024 ein Verlust von 18,6 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 160,2 Millionen Euro verbucht wurde.

Salzgitter kündigt umfassende Sparmaßnahmen an

Angesichts dieser schwierigen Lage zieht Salzgitter die Notbremse. Neben den bereits eingeleiteten Sparmaßnahmen kündigte der Konzern zusätzliche Schritte zur Stabilisierung der Finanzen an. "Neue Investitionen werden auf den Prüfstand gestellt", erklärte Finanzchefin Birgit Potrafki, während CEO Gunnar Groebler die Herausforderungen für die deutsche Stahlindustrie als die schwersten der letzten Jahrzehnte beschrieb. Vor allem im zweiten Quartal verschärfte sich die Lage: Salzgitter verzeichnete hier einen Verlust von 33,5 Millionen Euro, während im Vorjahr noch ein Gewinn von 19,7 Millionen Euro erzielt wurde. Der Konzern will nun strukturelle Anpassungen in den einzelnen Geschäftsbereichen vornehmen, um die Liquidität zu sichern.

Analysten uneins über zukünftige Entwicklung

Die Analysten sind gespalten in ihrer Bewertung von Salzgitter. Während das Analysehaus Jefferies bei einer "Hold"-Einstufung bleibt und ein Kursziel von 21 Euro nennt, zeigt sich die Baader Bank optimistischer und belässt das Kursziel bei 45 Euro mit einer Kaufempfehlung. Die Analysten betonen jedoch, dass die Unsicherheit weiterhin auf der Aktie lasten dürfte, insbesondere angesichts der gesenkten Jahresziele und der anhaltenden Schwäche im stahlbezogenen Geschäft.