Frischer Wind für RWE: Norwegens Staatsfonds investiert Milliarden

Der norwegische Staatsfonds, vertreten durch Norges Bank Investment Management (NBIM), steigt mit einem Milliardeninvestment bei RWE ein. Für insgesamt 1,4 Milliarden Euro übernimmt NBIM 49 Prozent an zwei Offshore-Windparkprojekten: dem Nordseecluster (1,6 Gigawatt) und dem dänischen Projekt Thor (1,1 Gigawatt).

Das Nordseecluster entsteht rund 50 Kilometer nördlich der Insel Juist und wird in zwei Bauphasen bis 2029 ans Netz gehen. Das Thor-Projekt, das größte Offshore-Windvorhaben Dänemarks, ist für 2027 geplant. Trotz der Beteiligungsverkäufe bleibt RWE operativ verantwortlich – der Deal soll im dritten Quartal abgeschlossen werden.

RWE fährt Investitionen zurück – Rendite soll steigen

Nach jahrelangem Kursstillstand vollzieht RWE einen klaren Strategiewechsel: Das Unternehmen plant, die ursprünglich vorgesehenen Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien um 10 Milliarden Euro zu kürzen. Künftig gilt: Projekte werden nur noch umgesetzt, wenn sie eine Mindestverzinsung von 8,5 Prozent einbringen.

Zusätzlich könnte der DAX-Konzern verstärkt auf Aktienrückkäufe setzen. Bereits läuft ein Rückkaufprogramm in Höhe von 1,6 Milliarden Euro. Analysten von JP Morgan spekulieren sogar über eine weitere Aufstockung – eine Maßnahme, die vor allem Aktionäre erfreuen dürfte.

Druck von außen: Hedgefonds Elliott bringt Dynamik in die Aktie

Brisanz erhält die neue Entwicklung durch den Einstieg des aktivistischen Hedgefonds Elliott, der sich mit einem Anteil von fünf Prozent bei RWE positioniert hat. Marktbeobachter werten das als möglichen Katalysator für tiefgreifende Veränderungen im Konzern. Ein Impuls, der auch an der Börse wahrgenommen wird.

Obwohl die UBS ihr Kursziel von 46 auf 42 Euro senkte, bestätigte sie ihre Kaufempfehlung. Derzeit notiert die RWE-Aktie bei 33,10 Euro (Stand: Montag, 10:00 Uhr MEZ) – ein leichtes Plus und womöglich erst der Anfang einer neuen Aufwärtsbewegung. Die reduzierten Gewinnprognosen bis 2028 – bedingt durch höhere Abschreibungen und Finanzierungskosten – dämpfen kurzfristig, doch die Weichen für ein Comeback der Aktie sind gestellt.