Rheinmetall profitiert massiv vom Ukraine-Krieg: Auftragsvolumen auf Rekordhoch

Rheinmetall verzeichnet derzeit volle Auftragsbücher wie nie zuvor. Der Rüstungskonzern meldete am Donnerstag, dass sich der Auftragsbestand Ende Juni auf 48,6 Milliarden Euro belief, fast zwei Drittel mehr als im Vorjahr. Diese beeindruckende Zahl umfasst erwartete Abrufe aus Rahmenverträgen und andere Kundenvereinbarungen. Die Aktie des Unternehmens stieg daraufhin am Mittag an.

Enormes Auftragsvolumen im ersten Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2023 erreichte das Volumen der neu abgeschlossenen Rahmenverträge und Auftragseingänge 15,4 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Analyst George McWhirter von Berenberg bezeichnete die detaillierten Zahlen als ermutigend und hob hervor, dass Rheinmetall seine Prognose von 40 Milliarden Euro für das laufende Jahr nicht nur bekräftigte, sondern auch besser erläuterte.

Aktienkurs und Analystenempfehlungen

Die Rheinmetall-Aktie stieg um 1,9 Prozent auf 504,00 Euro und gehörte damit zu den stärksten Werten im DAX. JPMorgan-Analyst David Perry sieht die jüngste Kursschwäche als gute Kaufgelegenheit und lobte das starke zweite Quartal des Konzerns. Seit Jahresbeginn hat die Aktie von Rheinmetall rund drei Viertel an Börsenwert gewonnen.

Wachstum durch gestiegene Nachfrage

Der Ukraine-Krieg treibt die Nachfrage nach Rüstungsgütern an. NATO-Staaten bestellen deutlich mehr, und Rheinmetall liefert modernisierte Panzer und Artilleriemunition an die Ukraine. Insbesondere der Bereich Waffen und Munition verzeichnete ein Wachstum des Auftragsbestands auf rund 19 Milliarden Euro, mehr als eine Verdreifachung.

Positive Geschäftszahlen

Der Umsatz von Rheinmetall stieg im ersten Halbjahr um ein Drittel auf etwa 3,8 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis fast verdoppelt wurde auf 404 Millionen Euro. Besonders das zweite Quartal zeigte starkes Wachstum. Firmenchef Armin Papperger führt die gesteigerte Profitabilität auf den Zukauf des spanischen Munitionsherstellers Expal zurück.

Optimistische Zukunftsaussichten

Papperger erwartet auch in den kommenden Jahren jährliche Umsatzzuwächse von etwa zwei Milliarden Euro. Rheinmetall hat seit 2014 massiv investiert, Kapazitäten ausgeweitet, Zukäufe getätigt und neue Werke gebaut. Für das laufende Jahr peilt das Unternehmen einen Umsatz von rund 10 Milliarden Euro und eine operative Ergebnismarge von 14 bis 15 Prozent an.

Analystenbewertungen und Kursziele

Die Analysten von Berenberg und JPMorgan sind optimistisch. McWhirter von Berenberg hebt den besseren freien Barmittelfluss hervor und rät weiter zum Kauf, mit einem Kursziel von 590 Euro. JPMorgan belässt die Einstufung auf "Overweight" mit einem Kursziel von 680 Euro, was reichlich Potenzial nach oben bietet.