Rheinmetall-Aktien erklimmen neuen Höchststand: Starkes Quartal überrascht Analysten

Rheinmetall-Aktien haben am Mittwoch einen Aufschwung erlebt, gestiegen um 2,2 Prozent auf 504,80 Euro und damit den schwächeren DAX überholt. Das Umsatzwachstum und die operative Gewinnmarge im zweiten Quartal übertrafen die Erwartungen, was die Aktie weiter beflügelte.

Hürden im Aktienkurs

Um die seit April schwächelnde Kursentwicklung zu überwinden, müssen die Aktien die 50-Tage-Linie und das Zwischenhoch von Mitte Juli bei 520 Euro überwinden. Analyst Victor Allard von Goldman Sachs sieht hierin eine Herausforderung, aber auch eine Chance.

Umsatzsprung und Gewinnsteigerung

Dank höherer Wehrausgaben und einer Übernahme konnte Rheinmetall im zweiten Quartal einen Gewinnsprung verzeichnen. Der Umsatz stieg um fast die Hälfte auf über 2,2 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis verdoppelte sich auf 271 Millionen Euro. Dies lag über den Erwartungen der Analysten.

Wachstumsfaktoren

Der positive Trend ist hauptsächlich auf vorgezogene Umsätze im Bereich Waffe und Munition sowie auf höhere Beiträge von Rheinmetall Expal Munitions zurückzuführen. Der spanische Munitionshersteller wurde im August des vergangenen Jahres übernommen. Zusätzlich profitierte das Unternehmen von starken Auftragseingängen aufgrund der Beschaffungsprojekte der Bundeswehr.

Optimistischer Ausblick

Angesichts dieser Entwicklungen bestätigte der Vorstand seine optimistischen Jahresziele. Es wird ein Umsatz von rund 10 Milliarden Euro und eine operative Ergebnismarge von 14 bis 15 Prozent erwartet. Analysten sehen darin ein Zeichen der operativen Stärke und einer leichter erreichbaren Zielsetzung.

Marktreaktionen und langfristige Perspektiven

Die Rheinmetall-Aktien stiegen um knapp 2,6 Prozent auf 506 Euro und erreichten damit die Spitze des DAX. Trotz eines leichten Rückschlags durch den Haushaltskompromiss der deutschen Regierung bleiben die Erwartungen hoch. Vor dem Ukraine-Krieg lagen die Aktien noch unter 100 Euro.

Erweiterung der Produktionskapazitäten in der Ukraine

Rheinmetall hat den Auftrag für den Bau einer Munitionsfabrik in der Ukraine erhalten. Diese soll binnen 24 Monaten die Produktion aufnehmen und jährlich eine sechsstellige Zahl von Artilleriemunition fertigen. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit einer ukrainischen staatlichen Firma umgesetzt.

"Wir lassen unseren Worten Taten folgen und schaffen mit unserem Partner ein ukrainisches Kompetenzzentrum für Munition," so Rheinmetall-Chef Armin Papperger.

Fazit

Mit der neuen Munitionsfabrik stärkt Rheinmetall sein Ukraine-Geschäft auch langfristig und baut seine Position als einer der wichtigsten Lieferanten von Militärgütern an die Ukraine weiter aus.