Rheinmetall-Aktie: Quartalszahlen und Ausblick – Wird der Kurs wieder anziehen?

Ein vereiteltes Attentat auf CEO Armin Papperger brachte Rheinmetall im Juli in die Schlagzeilen. Den Berichten zufolge plante Russland, den Chef des Dax-Konzerns zu eliminieren. Die Bedeutung von Rheinmetall für die Verteidigung des Westens und als wichtiger Partner der Ukraine ist unbestritten. Am Donnerstag stehen nun die neuen Quartalszahlen an.

Bedeutende Rolle in der Verteidigung

Rheinmetall ist für Russland ein unliebsamer Akteur, was wenig überrascht. Der Konzern unterstützt die Ukraine nicht nur mit militärischem Gerät, sondern betreibt auch einen Stützpunkt zur Panzerreparatur und baut eine Munitionsfabrik. Trotz ständiger neuer Auftragsmeldungen verharrt der Aktienkurs seit April nach einem steilen Anstieg weitgehend seitwärts und zeigt einen leichten Abwärtstrend. Gestern Abend lag der Kurs bei etwas über 490 Euro (17.29 Uhr MESZ).

Quartalsbericht enttäuscht Erwartungen

Der jüngste Quartalsbericht blieb hinter den Markterwartungen zurück, was einen möglichen Grund für die aktuelle Kursdelle darstellt. Im ersten Quartal stiegen die Erlöse um 16 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro, während 1,7 Milliarden erwartet wurden. Auch der Gewinn von 134 Millionen Euro (+60 Prozent) blieb hinter den Schätzungen zurück. Dennoch sieht Morgan-Stanley-Analystin Marie-Ange Riggio optimistische Aussichten für Rheinmetall. Sie prognostiziert ein Kurspotenzial von 32 Prozent und setzt das Kursziel bei 636 Euro an, basierend auf wachsenden Verteidigungsetats innerhalb der NATO.

Auftragslage und Imagewandel

Rheinmetall kann weiterhin eine starke Auftragslage vorweisen. Zu den jüngsten Verträgen gehören ein Deal mit Spanien über 155-Millimeter-Geschosse und 6.500 Lkw für die Bundeswehr. Mit einem Auftragsbestand von 40,2 Milliarden Euro im ersten Quartal, was einem Zuwachs von 43 Prozent im Jahresvergleich entspricht, ist das Unternehmen gut positioniert. Parallel dazu arbeitet Rheinmetall intensiv an einem Imagewandel und engagiert sich im Sportsponsoring, unter anderem als Partner von Borussia Dortmund und Düsseldorfer EG.

Wachstumsziele und Prognosen

Der Halbjahresbericht wird zeigen, ob Rheinmetall seine Wachstumsziele für 2024 bestätigen kann. Das Umsatzziel für dieses Jahr liegt bei 10 Milliarden Euro, nach 7,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Bis 2026 soll der Umsatz auf 13 bis 14 Milliarden Euro ansteigen. CEO Papperger äußerte sich zuversichtlich und verwies auf das starke Auftragspolster. Laut Prognosen könnte das Ergebnis pro Aktie im zweiten Quartal 2024 bei rund 3,31 Euro liegen, verglichen mit 1,11 Euro im ersten Quartal und 1,29 Euro im Vorjahresquartal. Experten erwarten auch einen Umsatzanstieg auf etwa 2,09 Milliarden Euro im zweiten Quartal, gegenüber 1,58 Milliarden im ersten Quartal und 1,5 Milliarden im Vorjahresquartal. Das Geschäftsjahr endet am 31. Dezember.