Rheinmetall-Aktien expandieren nach Großauftrag aus der Schweiz

Am Freitag stiegen die Aktien der deutschen Rüstungskonzerne merklich, angeführt von Rheinmetall, deren Papiere nach einem bedeutenden Auftrag aus der Schweiz kräftig zulegten. Dies wirkte sich positiv auf die Aktien des Branchenkollegen Renk aus. "Die deutsche Rüstungsindustrie erlebt eine Sonderkonjunktur", bemerkte Börsenexperte Andreas Lipkow. Trotz solider Geschäftszahlen konnte Hensoldt nicht von den positiven Entwicklungen profitieren.

Schweizer Auftrag lässt Rheinmetall-Aktien steigen

Rheinmetall, ein bedeutender Rüstungskonzern und Autozulieferer, verkündete einen neuen Auftrag aus der Schweiz für Mörsermunition im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Aktien des DAX-Spitzenreiters reagierten daraufhin mit einem Plus von 2,9 Prozent. Seit Jahresbeginn hat die Aktie um 69 Prozent zugelegt und belegt damit den zweiten Platz im deutschen Leitindex, der im selben Zeitraum um mehr als neun Prozent gestiegen ist.

Positive Marktumgebung beflügelt Rheinmetall

Im aktuellen freundlichen Marktumfeld führt Rheinmetall den DAX mit einem Plus von über drei Prozent an und nähert sich wieder der 500-Euro-Marke. Operativ läuft es weiterhin gut für das Unternehmen, das den nächsten bedeutenden Rüstungsauftrag sichern konnte.

Der Schweizer Auftrag umfasst die Herstellung und Lieferung von Mörser Cargo Munition, die bis 2025 abgeschlossen sein soll. Zusätzlich erbringt Rheinmetall diverse Zusatzleistungen im Rahmen der Produkteinführung. Die Patronen sind für den Mörser MX2-KM der schweizerischen Streitkräfte bestimmt und unterstreichen Rheinmetalls Kompetenz im Bereich modernster Steilfeuerwaffen.

Analysehäuser bestätigen positive Aussichten

An der Börse bleibt Rheinmetall gefragt. Während die Aktie des MDAX-Konkurrenten Hensoldt nach den Zahlen die Gewinne aus dem frühen Handel schnell wieder abgab, legte der Blue Chip rund drei Prozent zu. Die wichtigen Tiefs aus dem Juni wurden nicht unterschritten, und die 500-Euro-Marke rückt näher.

Warburg Research bewertete Rheinmetall nach den vorläufigen Zahlen weiterhin mit "Hold" und einem Kursziel von 468 Euro. Analyst Christian Cohrs hob hervor, dass Umsatz und operativer Gewinn im zweiten Quartal die Schätzungen übertroffen haben. Die Auftragslage habe sich verbessert und die Zuversicht steige, dass Rheinmetall die ambitionierten Ziele für 2024 erreichen oder sogar übertreffen könne.

Victor Allard von Goldman Sachs äußerte sich ähnlich positiv. Das Umsatzwachstum und die operative Gewinnmarge von Rheinmetall seien höher als erwartet, was Investoren erfreuen dürfte, da die Jahresziele nun leichter erreicht werden könnten.