Rheinmetall-Aktie unter Druck trotz neuer Rüstungsaufträge – Wann kommt der Ausbruch?

Rheinmetall mit Millionen-Auftrag aus Dänemark

Rheinmetall konnte erneut einen wichtigen Rüstungsauftrag sichern: Für die mobile Flugabwehr Dänemarks liefert das Unternehmen 16 "Skyranger"-Türme samt Fahrzeugausstattung. Der Auftragswert beläuft sich auf einen niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag, dazu kommen Munitionslieferungen im zweistelligen Millionenbereich. Die Auslieferung soll bis 2028 abgeschlossen sein. Doch trotz dieser positiven Nachrichten scheint die Rheinmetall-Aktie derzeit nicht von den starken Auftragsbeständen profitieren zu können.

Aktie kämpft mit psychologischer Hürde

Seit geraumer Zeit hat die Aktie des Rüstungskonzerns Schwierigkeiten, die Marke von 500 Euro zu durchbrechen. Am vergangenen Freitag notierte der Kurs mit einem leichten Verlust bei 484 Euro und liegt damit deutlich unter dem Allzeithoch von über 571 Euro, das noch im April erreicht wurde. Obwohl das Unternehmen regelmäßig Millionenaufträge vermeldet, konnte der Titel die wichtigen Chartmarken nicht zurückerobern.

Weiterer NATO-Auftrag für Mörsergranaten

Neben dem dänischen Auftrag konnte Rheinmetall einen weiteren Deal an Land ziehen. Für einen NATO-Kunden wird das Unternehmen Mörsergranaten im sechsstelligen Bereich produzieren, der Auftrag hat einen mittleren zweistelligen Millionenwert. Die Auslieferung soll ab Sommer 2025 erfolgen. Hierbei profitiert Rheinmetall von seiner spanischen Tochter Expal, die kürzlich erworben wurde. Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt die Aktie weiter unter Druck.

Ukraine-Krieg und Waffenstillstand belasten Kursentwicklung

Ein wesentlicher Grund für die Unsicherheiten rund um die Rheinmetall-Aktie sind Berichte über mögliche Friedensverhandlungen in der Ukraine. Jüngste Aussagen von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf der UN-Vollversammlung, die die Hoffnung auf einen Waffenstillstand nähren, haben den Aktienkurs weiter belastet. Selenskyj rief die internationale Gemeinschaft zu entschlossenem Handeln auf, um einen gerechten Frieden zu erreichen. Dies lässt Befürchtungen aufkommen, dass die Nachfrage nach Rüstungsgütern sinken könnte.

Analysten sehen langfristiges Potenzial

Trotz der aktuellen Schwäche gibt es positive Signale von Analystenseite. Experten setzen das mittlere Kursziel der Aktie bei über 616 Euro an, während einige, wie Morningstar, sogar von einem fairen Wert von 730 Euro ausgehen. Investoren mit Geduld könnten also von der aktuellen Konsolidierung profitieren. Wichtig werden die kommenden Quartalszahlen im November, die möglicherweise neue Impulse setzen könnten.