Berenberg-Experte sieht Kursziel bei 655 Euro

Die Rheinmetall-Aktie rückt ins Rampenlicht, nachdem Berenberg-Analyst George McWhirter eine bemerkenswerte Prognose abgegeben hat. Er sieht erhebliches Wachstumspotenzial im Verteidigungsgeschäft des deutschen Rüstungsriesen und erhöht das Kursziel der Aktie auf beeindruckende 655 Euro – über 20 Prozent mehr als der aktuelle Kurs.

Solide Auftragspipeline als Wachstumsbasis

McWhirter untermauert seine positive Einschätzung mit einer detaillierten Analyse von Rheinmetalls Verteidigungssparte. Der Analyst hat 193 feste Aufträge, Rahmenverträge und zukünftige Auftragschancen in sein Modell einbezogen, was sein Vertrauen in die mittelfristige Wachstumsprognose des Unternehmens stärkt. Die Auftragspipeline könnte bis Ende des Jahres auf nahezu 70 Milliarden Euro anwachsen. Besonders optimistisch stimmt ihn das Szenario für 2027, in dem der Umsatz um satte 47 Prozent über der bisherigen Prognose liegen könnte.

Umsatzsicherheit nimmt zu

Ein weiterer Pluspunkt ist die zunehmende Absicherung der zukünftigen Umsätze. Für das Jahr 2026 rechnet McWhirter damit, dass bereits 67 Prozent der Einnahmen durch bestehende Verträge gesichert sind. Vor allem in den Bereichen Fahrzeug- und Elektroniksysteme sieht er eine hohe Planbarkeit. Zwar bleibt im Bereich der Waffensysteme noch Luft nach oben, doch auch hier könnte die Auftragslage bereits im zweiten Halbjahr 2024 mit weiteren Abschlüssen im Wert von rund 20 Milliarden Euro eine deutliche Verbesserung erfahren.

Fahrzeug-Sparte als Wachstumstreiber

Als bedeutendsten Treiber für das zukünftige Wachstum identifiziert McWhirter die Fahrzeug-Sparte von Rheinmetall. Er erwartet, dass der Auftragsbestand in diesem Bereich auf beeindruckende 83 Milliarden Euro anwachsen könnte, wobei die USA und Italien als zentrale Märkte hervorgehoben werden. Sollte das beste Szenario eintreten, könnte der Umsatz in diesem Segment bis 2027 auf 10,5 Milliarden Euro steigen – ein deutlicher Anstieg gegenüber den aktuellen Konsensschätzungen von 6,2 Milliarden Euro.

Starkes Gewinnpotenzial bis 2027

Auch bei der Gewinnentwicklung sieht der Berenberg-Analyst großes Potenzial. Er prognostiziert, dass die operative Marge im Verteidigungsgeschäft bis 2027 auf 19 Prozent steigen könnte, was die Grundlage für eine deutliche Erhöhung der Gewinnprognosen schafft. Mit einem erwarteten jährlichen Gewinnwachstum von 29 Prozent bis 2027 steht Rheinmetall an der Spitze des europäischen Verteidigungssektors. Trotz dieser vielversprechenden Aussichten bleibt die Bewertung der Aktie attraktiv, was für Anleger eine günstige Einstiegsgelegenheit darstellt.