RENK wächst kräftig - doch die Aktie fällt

Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte RENK 2023 kräftig wachsen. Der Umsatz stieg um 14% auf 1,16 Milliarden Euro, das bereinigte EBIT kletterte um 25% auf 157 Millionen Euro, und die EBIT-Marge verbesserte sich auf 13,5%. Besonders beeindruckend: Der Auftragsbestand liegt mit 2,3 Milliarden Euro auf Rekordniveau. Diese Entwicklung zeigt, dass RENK trotz eines herausfordernden Marktumfelds seine Kostenstruktur optimieren und Effizienzgewinne realisieren konnte.

Doch statt eines Kursanstiegs kam es zum Gegenteil: Die RENK-Aktie verlor über 6% und fiel auf aktuell rund 22,70 Euro. Dabei hatte der Kurs seit dem Börsengang im Februar bereits eine starke Rallye hingelegt – von 15 Euro auf über 30 Euro.

Auftragsbestand erreicht neue Höchststände

Besonders positiv fällt die Entwicklung des Auftragsbestands aus: Mit 2,3 Milliarden Euro übertrifft er das bereits hohe Niveau des Vorjahres und stellt eine solide Basis für weiteres Wachstum dar. RENK sicherte sich bedeutende neue Verträge, insbesondere im Bereich militärischer Mobilitätssysteme.

Das Unternehmen profitiert weiterhin von der steigenden Nachfrage nach gepanzerten Fahrzeugen und Marinesystemen, da viele Länder ihre Verteidigungsbudgets angesichts geopolitischer Spannungen erhöhen. RENKs langjährige Erfahrung und technologische Führungsposition in diesem Bereich verschaffen dem Unternehmen einen klaren Wettbewerbsvorteil.

Führungswechsel sorgt für Unsicherheit

Ein wesentlicher Faktor für die negative Kursreaktion dürfte der Rücktritt von CEO Susanne Wiegand sein. Sie hatte das Unternehmen erfolgreich an die Börse geführt und RENK als wichtigen Rüstungsausrüster strategisch positioniert. Ihr Abgang wirft Fragen auf: Gab es interne Differenzen? Oder verlässt sie das Unternehmen bewusst auf dem Höhepunkt?

Investoren sind verunsichert, da ein Wechsel an der Spitze oft mit strategischen Veränderungen verbunden ist. Wer die Nachfolge antritt und ob RENK den bisherigen Wachstumskurs beibehalten kann, bleibt abzuwarten.

Wie geht es mit der Aktie weiter?

Langfristig bleibt RENK gut positioniert. Die weltweite Nachfrage nach Getrieben für Kampfpanzer, Schiffe und Spezialfahrzeuge wächst weiter, und das Unternehmen profitiert vom hohen Auftragsbestand. Doch der Führungswechsel könnte kurzfristig für Volatilität sorgen. Entscheidend wird sein, wie schnell ein Nachfolger präsentiert wird und ob die Strategie beibehalten wird.

Community-Stimmung: Kaufchance oder Risiko?

In den Börsenforen gehen die Meinungen auseinander. Einige Anleger sehen den Kursrücksetzer als Kaufgelegenheit, da RENK langfristig vom globalen Rüstungsboom profitieren dürfte. Andere hingegen warnen vor anhaltender Unsicherheit durch den CEO-Wechsel und mögliche strategische Umbrüche.