Kredit-Ärger und enttäuschende Zahlen lassen Plug Power abstürzen

Der Wasserstoffspezialist Plug Power hat seine neuesten Quartalszahlen vorgelegt und konnte erneut nicht überzeugen. Die Reaktion der Anleger ließ nicht lange auf sich warten: Der Kurs stürzte unmittelbar um mehr als 5 Prozent ab. Insbesondere die Befürchtung, dass das US-Energieministerium (DOE) ein dringend benötigtes Darlehen verweigern könnte, sorgt für Unsicherheit. Hunterbrook Media, eine Schwesterfirma des Hedgefonds Hunterbrook Capital, behauptet, dass der Betriebsplan von Plug Power unvollständig sei – ein Kriterium, das die Kreditvergabe verhindern könnte.

Eine Verweigerung des Kredits hätte drastische Folgen für das Unternehmen. Laut Hunterbrook Media könnte Plug Power ohne diesen Kredit innerhalb eines Jahres Insolvenz anmelden müssen. Kritiker sprechen von einer „finanziellen Rettungsleine“, die dem Unternehmen derzeit fehlt.

Wassermangel als Wachstumsbremse

Ein weiteres zentrales Problem für Plug Power ist die Wasserversorgung für seine Wasserstoff-Produktionsanlagen. Das Unternehmen hat Schwierigkeiten, genügend Wasser für den Betrieb zu beschaffen. Dies könnte nicht nur die Produktionskapazität einschränken, sondern auch die Rückzahlung des DOE-Darlehens gefährden. Ein solcher Engpass würde das ohnehin angeschlagene Vertrauen der Investoren weiter schwächen.

CEO Andy Marsh versucht, die Wogen zu glätten. Er wies die Anschuldigungen von Hunterbrook Media entschieden zurück und erklärte, dass Plug Power in seinen Kühlprozessen nicht Wasser, sondern Stickstoff verwendet. Marsh bezeichnete die Berichte als „unbegründet“, was kurzfristig zu einer Erholung der Aktie führte. Der Kurs verzeichnete einen zweistelligen Anstieg.

Doch die Skepsis der Anleger bleibt. Die Aktie zeigt sich weiterhin volatil und bleibt unter Druck. Seit Jahresbeginn hat der Titel fast die Hälfte seines Wertes verloren – weit mehr als der breite Markt.

Analysten uneins: Kursziel düste trotz Hoffnungsschimmer

Die Meinungen der Analysten zur Plug-Power-Aktie sind gespalten. Chris Dendrinos von RBC Capital bestätigte am 3. Dezember seine Einschätzung „Halten“ und setzte das Kursziel auf 2,00 US-Dollar fest. Damit liegt er deutlich unter dem aktuellen Durchschnittskursziel von 2,51 US-Dollar, das auf vier Kauf-, zehn Halte- und vier Verkaufsempfehlungen basiert.

Die jüngsten Vorwürfe des Shortsellers, kombiniert mit den operativen Schwierigkeiten des Unternehmens, lassen die Prognosen düster erscheinen. Dennoch gibt es optimistische Stimmen, die langfristig an das Potenzial von Plug Power glauben. Der Wasserstoffsektor könnte, trotz der aktuellen Herausforderungen, in Zukunft eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen.

Anleger sollten sich jedoch auf turbulente Zeiten einstellen. Die Lage bleibt angespannt, und die nächsten Wochen könnten entscheidend für Plug Powers Zukunft sein.