Philips-Aktie: Milliardenvergleich und Quartalszahlen im Fokus

Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips hat sich mit der US-Justiz auf einen milliardenschweren Vergleich im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten geeinigt. Die Einigung betrifft eine Sammelklage sowie Einzelklagen von Geschädigten und beläuft sich auf 1,1 Milliarden US-Dollar. Trotz dieses Vergleichs und der damit verbundenen Rückstellung von 982 Millionen Euro im ersten Quartal des laufenden Jahres zeigt sich Philips zuversichtlich und bestätigt seine Prognose für das Gesamtjahr.

Rückruf und Kosten

Im Juni 2021 musste Philips weltweit Millionen von Beatmungsgeräten zurückrufen, da ein verwendeter Dämmschaumstoff Partikel freisetzen konnte, die möglicherweise gesundheitsschädlich sind. Dieser Rückruf hat Philips bisher bereits 2,8 Milliarden Euro gekostet, inklusive Rechtskosten. Zusätzlich wurde der Verkauf der Geräte in den USA gestoppt.

Umsatzrückgang und bereinigtes EBITA steigt

Im Zuge des Vergleichs und der Rückstellung verzeichnete Philips einen steigenden Verlust von 998 Millionen Euro im ersten Quartal. Trotzdem blieben die operativen Kennziffern weitgehend im Rahmen der Erwartungen. Der Umsatz sank um ein Prozent auf 4,1 Milliarden Euro, während das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (EBITA) von 359 Millionen Euro im Vorjahr auf 388 Millionen Euro stieg.

Analystenprognosen und Marktreaktion

Die Analysten erwarten für das laufende Fiskaljahr im Durchschnitt einen Gewinn von 1,39 Euro je Aktie und einen Umsatz von 18,78 Milliarden Euro. Diese Prognosen reflektieren das Vertrauen in die langfristige Performance von Philips trotz der aktuellen Herausforderungen. Die Ankündigung des Vergleichs führte zu einem Anstieg der Philips Aktien um mehr als 40 Prozent, was zeigt, dass Anleger positiv auf diese Entwicklung reagieren.

BörsenNews Philips Aktie

Fazit

Trotz des milliardenschweren Vergleichs und der damit verbundenen finanziellen Belastungen bleibt Philips zuversichtlich und bestätigt seine Prognosen. Die Einigung markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Bewältigung der Rechtsunsicherheit und lenkt den Fokus wieder stärker auf die Fundamentaldaten des Unternehmens. Mit einem deutlichen Kursanstieg zu Wochenbeginn zeigt sich das Vertrauen der Investoren in die langfristige Perspektive von Philips.