Palantir-Aktie: Spektakuläres Kursplus, aber droht jetzt die Überbewertung?

Rekordwachstum und Börsen-Euphorie

Der Datenanalysespezialist Palantir hat mit einem Kursplus von rund 370 Prozent seit Jahresbeginn für Furore gesorgt und sogar Branchenriesen wie Nvidia in den Schatten gestellt. Während Nvidia ein beeindruckendes Plus von 180 Prozent verzeichnete, katapultierte sich Palantir dank seiner Vorreiterrolle im Bereich KI-Lösungen in den Fokus von Investoren. Das Unternehmen wird als technologischer Marktführer angesehen, dessen Vorsprung in der KI-Branche auf absehbare Zeit uneinholbar erscheint.

Auch die Geschäftszahlen unterstreichen den Erfolg: Das Umsatzwachstum hat sich von 20 auf 30 Prozent beschleunigt, und das Geschäft mit US-Unternehmen legte um mehr als 50 Prozent zu. Zugleich verbesserten sich die Gewinnmargen deutlich, ein typisches Merkmal von Softwareunternehmen mit hohen Fixkosten. Dennoch gibt es Anzeichen, dass die Aktie überhitzt ist.

Überbewertung und Insiderverkäufe mahnen zur Vorsicht

Fundamentale Kennzahlen werfen Fragen auf: Palantir wird aktuell zum 150-Fachen der erwarteten Jahresgewinne und zum 40-Fachen der Umsätze bewertet. Diese extremen Werte erinnern an die Internetblase von 2000. Gleichzeitig sorgt das Verhalten der Unternehmensführung für Diskussionen. CEO Alexander Karp und Großinvestor Peter Thiel haben kürzlich milliardenschwere Aktienpakete verkauft, was als Warnsignal gewertet wird.

Die Aufnahme in den NASDAQ 100 hat die Aufmerksamkeit auf die Aktie weiter verstärkt. Doch die rekordhohen Bewertungen und spekulative Erwartungen in sozialen Medien zeigen, dass auch Enttäuschungen nicht ausgeschlossen sind. Analysten haben bereits vorsichtiger reagiert und ihre Kursziele reduziert – das durchschnittliche Kursziel liegt um etwa 50 Prozent unter dem aktuellen Niveau.

Technische Signale deuten auf mögliche Korrektur hin

Auch charttechnisch gibt es Warnzeichen: Der jüngste Doji, ein Kerzenchart-Signal ohne klaren Kerzenkörper, deutet auf Unsicherheit hin. Ein Bruch unter das Tief vom Freitag könnte Gewinnmitnahmen auslösen. Dennoch bleibt der Aufwärtstrend intakt, solange keine größeren Hiobsbotschaften eintreffen.

Obwohl Palantir von einer stabilen Auftragslage und einer wachsenden Nachfrage nach KI-Lösungen profitiert, sollten Anleger die Risiken im Blick behalten. Hohe Bewertungen, Insiderverkäufe und die Gefahr von Rücksetzern könnten die weitere Entwicklung der Aktie beeinflussen.