Nasdaq statt Wall Street: Palantir optimiert seine Börsenstrategie

Palantir Technologies gab am Donnerstag bekannt, dass das Unternehmen seine Börsennotierung am 26. November von der New Yorker Börse (NYSE) an die technologielastige Nasdaq wechseln wird. Dieser Schritt könnte sich als strategischer Coup erweisen, denn die Nasdaq bietet nicht nur ein stärker auf Technologie fokussiertes Umfeld, sondern ebnet auch den Weg für die Aufnahme in den prestigeträchtigen Nasdaq 100 Index. Dieser umfasst die größten börsennotierten Nicht-Finanzunternehmen der USA. Zum Börsenschluss am Donnerstag belief sich Palantirs Marktkapitalisierung auf beeindruckende 135 Milliarden US-Dollar.

Neuer Index, neue Chancen: Warum Anleger profitieren könnten

Mit dem möglichen Einzug in den Nasdaq 100 steigen die Chancen für zusätzliche Nachfrage nach Palantir-Aktien. Fonds, die den Index nachbilden, müssten zwangsläufig Palantir-Titel kaufen, was den Kurs weiter stützen könnte. Die Aufnahme in einen derart hochkarätigen Index unterstreicht außerdem die wachsende Akzeptanz des Unternehmens an der Wall Street.

Palantir blickt bereits auf ein äußerst erfolgreiches Börsenjahr 2024 zurück: Die Aktie konnte seit Jahresbeginn satte 245 Prozent zulegen und belegt damit Platz zwei im S&P 500, knapp hinter dem Energieunternehmen Vistra, dessen Kurs um 259 Prozent gestiegen ist.

Wall Street bleibt skeptisch: Analysten mahnen zur Vorsicht

Trotz der Kursrallye bleibt die Bewertung von Palantir umstritten. Jefferies-Analyst Brent Thill stufte die Aktie auf "Underperform" herab und warnte: „Um den aktuellen Aktienkurs zu rechtfertigen, müsste Palantir das Umsatzwachstum vier Jahre in Folge auf 40 Prozent steigern – ein Ziel, das aus unserer Sicht schwer erreichbar ist.“ Auch Joseph Bonner von Argus Research zeigt sich zurückhaltend und bewertet die Aktie mit "Halten". Bonner argumentiert, dass die Aktienbewertung möglicherweise über den tatsächlichen Fundamentaldaten liege und Palantirs Fokus auf hochspezialisierte IT-Lösungen zu unvorhersehbaren Ergebnissen führen könnte.

Politische Verbindungen: Ein Trumpf für Palantir?

Ein weiterer Faktor, der Palantirs Erfolg beeinflussen könnte, sind die engen politischen Netzwerke seiner Gründer. Laut Gil Luria von DA Davidson profitiert das Unternehmen von seiner "patriotischen" Ausrichtung und der Nähe zur US-Regierung. „Die Vision von Palantir deckt sich stark mit der Ideologie der Trump-Regierung, insbesondere mit der Strategie, nur mit westlichen Ländern Geschäfte zu machen“, erklärte Luria. Der CEO Alex Karp, Mitgründer Joe Lonsdale und Chairman Peter Thiel gelten als bestens vernetzt in politischen Kreisen.