Analysten unsicher: Ist das Ende der Rallye erreicht?

Trotz der bisherigen Erfolge warnen Analysten nun vor einer möglichen Korrektur. Laut einer Analyse von Bloomberg liegt das durchschnittliche Kursziel der Palantir-Aktie rund 30 Prozent unter dem aktuellen Kursniveau, was das Potenzial für den größten Rückgang einer S&P-500-Aktie im kommenden Jahr bedeutet. Viele Experten begründen ihre Zurückhaltung mit der extrem hohen Bewertung der Aktie. Während Palantir derzeit mit einem beeindruckenden Vielfachen von über dem 100-Fachen des erwarteten Gewinns gehandelt wird, liegt das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) bei Konkurrenten wie Nvidia nur beim 37-fachen und bei Oracle sogar lediglich beim 26-fachen des zukünftigen Gewinns.

Raymond James: „Kein Raum für Fehler“

Die Analysten von Raymond James warnen, dass die jüngste Kursrallye Palantir kaum Spielraum für Enttäuschungen lässt. „Die Aktie muss ihre herausragenden Gewinne konsolidieren und sich an die hohe Bewertung anpassen“, kommentierten sie in einer Mitteilung, in der sie die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herabstuften. Jede negative Nachricht könnte angesichts der extrem hohen Erwartungen und Bewertungen eine spürbare Korrektur nach sich ziehen.

Ein geteiltes Analystenfeld

Palantirs Zukunft wird am Markt skeptisch gesehen. Von den 21 Analysten, die Bloomberg erfasst hat, sprechen sich nur vier für einen Kauf aus, während zehn die Aktie auf „Halten“ setzen und sieben Analysten sogar zum Verkauf raten. Für einen auf Künstliche Intelligenz fokussierten Technologiekonzern wie Palantir ist dies eine eher ungewöhnlich pessimistische Einschätzung – vor allem in einem Sektor, der derzeit von einer regelrechten Euphorie getragen wird.

Spannende Earnings am 4. November erwartet

Die Aufmerksamkeit richtet sich nun auf den 4. November, wenn Palantir seine neuesten Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorlegen wird. Experten erwarten einen Umsatz von 702 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das prognostizierte Gewinnwachstum liegt bei 28 Prozent. Doch die Zahlen müssen die hohen Erwartungen erfüllen – oder übertreffen –, um weitere Kursverluste zu verhindern. Joe Tigay, Portfoliomanager bei Equity Armor Investments, warnt vor möglichen Rücksetzern bei enttäuschenden Ergebnissen: „Bei einer so extrem hohen Bewertung kann die Aktie bei schlechten Nachrichten stark fallen.“