Alibaba warnt: Sind KI-Ausgaben außer Kontrolle geraten?

Für einen Stimmungsumschwung sorgte eine vielbeachtete Aussage von Joe Tsai, Chairman des chinesischen Tech-Riesen Alibaba. Auf dem HSBC Global Investment Summit in Hongkong zeigte sich Tsai irritiert über das Investitionsvolumen, das US-Technologiekonzerne derzeit in KI-Infrastruktur stecken. „Ich bin überrascht von den Summen, die US-Techfirmen in KI-Datenzentren stecken“, sagte er – und stellte offen infrage, ob Investitionen in Höhe von mehreren Hundert Milliarden US-Dollar tatsächlich gerechtfertigt seien. Diese Skepsis trifft einen Nerv an den Finanzmärkten, die zuletzt hohe Erwartungen in das KI-Wachstum eingepreist hatten.

Rückschlag in China: Hürden für Nvidias wichtigsten Chip

Parallel dazu verschärfen sich die Herausforderungen für Nvidia in China – einem Markt, der für spezialisierte KI-Chips wie den H20 von großer Bedeutung ist. Laut einem Bericht der Financial Times haben chinesische Behörden führenden Technologiekonzernen signalisiert, den besagten H20-Chip nicht zu erwerben. Der Grund: Der Chip verstoße angeblich gegen nationale Vorgaben zur Energieeffizienz.

Nvidia reagiert: Anpassungen am H20 in Planung

Der H20-Chip war eigens entwickelt worden, um bestehende US-Exportbeschränkungen zu umgehen – nun droht er durch lokale Vorschriften ausgebremst zu werden. Auch wenn die neuen Regeln laut FT bislang nicht strikt durchgesetzt werden und der Verkauf noch nicht gestoppt ist, nimmt Nvidia die Lage ernst. Das Unternehmen bereitet Gespräche mit den Behörden vor und plant technische Modifikationen am Produkt. Doch genau diese Änderungen könnten die Leistungsfähigkeit des Chips beeinträchtigen – und damit auch seine Attraktivität im internationalen Wettbewerb.