S&P 500 und Nasdaq mit massiven Rückschlägen: Was Anleger jetzt wissen müssen

Am Mittwoch verzeichnete der S&P 500 einen Verlust von 2,3 Prozent, der erste Rückgang dieser Größenordnung seit 356 Handelstagen. Der technologielastige Nasdaq Composite schnitt noch schlechter ab und fiel um 3,6 Prozent, was den größten Einbruch seit Oktober 2022 darstellt. Dieser Ausverkauf vernichtete allein im Nasdaq einen Wert von einer Billion US-Dollar.

Indizes vor zweiter Verlustwoche in Folge

Aktuelle Daten von FactSet zeigen, dass sowohl der Nasdaq als auch der S&P 500 auf dem besten Weg sind, die zweite Woche in Folge Verluste zu verzeichnen. Der jüngste Inflationsbericht vom 11. Juli aus den USA hat eine Verschiebung in die nachlaufenden Marktsegmente ausgelöst und Druck auf die Indizes ausgeübt.

Technologiewerte unter Druck

Der Verkaufsdruck traf besonders die Technologiewerte hart. Die "Magnificent Seven", eine Gruppe führender Technologieunternehmen, verloren 4,6 Prozent, basierend auf einer kapitalisierungsgewichteten Bewertung von Dow Jones Market Data. Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, legte kürzlich positive Quartalszahlen vor. Trotz beeindruckender Wachstumsraten im Werbe- und Cloud-Geschäft reichte dies nicht aus, um die Anleger zu beruhigen, da Zweifel im Bereich der Künstlichen Intelligenz aufkamen.

Milliardeninvestitionen in Künstliche Intelligenz

Alphabet investiert massiv in Künstliche Intelligenz, konnte jedoch bisher nicht überzeugend nachweisen, dass diese Investitionen zu signifikanten Umsätzen führen werden. Anleger stellen zunehmend die Frage, wie sich mit KI-Anwendungen tatsächlich Geld verdienen lässt. Nvidia könnte ebenfalls unter einer schwindenden Nachfrage leiden, falls die Erwartungen an KI nicht erfüllt werden.

Vergleich mit Goldrausch

Der KI-Hype wird oft mit einem Goldrausch verglichen, wobei Nvidia als Verkäufer der "Schaufeln" fungiert. Die Nachfrage nach ihren Chips hat bisher zu enormen Umsätzen geführt, doch das Wachstumspotenzial könnte sich abschwächen, wenn die Abnehmer ihre Strategien überdenken. Sollte sich herausstellen, dass KI kurzfristig nur begrenzte Umsätze generiert, könnte dies die Nachfrage nach Nvidias Produkten beeinträchtigen.

Konkurrenz schläft nicht

Die Konkurrenz von Nvidia, einschließlich Intel und AMD, arbeitet intensiv an eigenen Lösungen, um Marktanteile zu gewinnen. Auch große Kunden wie Microsoft und Alphabet entwickeln eigene KI-Chips, was die zukünftige Nachfrage nach Nvidias Produkten zusätzlich belasten könnte. Handelsbeschränkungen in China verschärfen die Unsicherheit weiter.

Nvidias Aktie unter Druck

Nvidias Aktienkurs fiel am Mittwoch um 6,8 Prozent auf 114,25 US-Dollar, weit entfernt von den Höchstständen über 140 Dollar. Selbst die bevorstehende Massenproduktion von Blackwell-Chips, die voraussichtlich höhere Margen bringen wird, konnte die Anleger nicht beruhigen. Die Marktstimmung hat sich deutlich eingetrübt, und Nvidia steht vor der Herausforderung, die Bedenken der Anleger zu zerstreuen.

Analystenmeinungen gehen auseinander

Trotz der aktuellen Turbulenzen bleiben viele Analysten optimistisch und sprechen weiterhin Kaufempfehlungen für Nvidia aus, mit teilweise sehr hohen Kurszielen. Einige, wie Goldman Sachs, warnen jedoch davor, dass Nvidias Dominanz im KI-Bereich enden könnte, was die Gewinne und den Aktienkurs beeinträchtigen würde. Die Zukunft bleibt ungewiss und sowohl Analysten als auch Investoren können derzeit nur spekulieren.