Thyssenkrupp Nucera: Auftragseingänge steigen trotz unsicherem Wasserstoffmarkt

Wachstum im dritten Quartal trotz Herausforderungen

Thyssenkrupp Nucera hat im dritten Quartal seine Auftragslage und den Nettogewinn ausgebaut. Der Auftragsbestand stieg von 1,2 Milliarden Euro im März auf 1,3 Milliarden Euro Ende Juni. Doch trotz dieser positiven Entwicklung warnt das Unternehmen vor einem verlangsamten Wachstum im Markt für grünen Wasserstoff, bedingt durch regulatorische Unsicherheiten und Verzögerungen bei der Finanzierung.

US-Regulierung als Unsicherheitsfaktor

Besonders die unklare Lage in den USA stellt ein Risiko dar. Eine wichtige Verordnung zur Regelung von Steuergutschriften für grünen Wasserstoff könnte sich bis nach den Präsidentschaftswahlen im November verzögern, so der Vorstandsvorsitzende Werner Ponikwar. Diese Unwägbarkeiten erschweren die Planung und Durchführung neuer Projekte im kommenden Jahr erheblich.

Kundenzurückhaltung beeinflusst Marktdynamik

Die anhaltende Unsicherheit am Markt führt bei vielen Kunden zu Zurückhaltung, was Investitionen in Elektrolyse-Kapazitäten betrifft. Obwohl der Auftragseingang im dritten Quartal um 12 Prozent auf 271 Millionen Euro stieg, lag der Wert nach neun Monaten mit 522 Millionen Euro leicht unter dem Vorjahresniveau.

Ausblick bleibt unsicher trotz Wachstums

Trotz neuer Projekte und einem leichten Anstieg der Bestellungen bleibt das Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert. Gestiegene Forschungs- und Entwicklungskosten haben das EBIT im dritten Quartal auf 0,7 Millionen Euro schrumpfen lassen, verglichen mit 7,0 Millionen Euro im Vorjahr. Thyssenkrupp Nucera hält dennoch an seinen Jahreszielen fest, erwartet jedoch einen operativen Verlust im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

Die anhaltenden Unsicherheiten und Verzögerungen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit klarer politischer und regulatorischer Rahmenbedingungen, um die Zukunft des grünen Wasserstoffs und damit auch die Energiewende voranzutreiben.