Ozempic und Wegovy wieder verfügbar: Novo Nordisk schiebt Copycats einen Riegel vor

Milliardeninvestitionen zeigen Wirkung

Nach einer langen Phase der Knappheit hat Novo Nordisk A/S nun die volle Kontrolle über die Versorgung seiner begehrten Medikamente Ozempic und Wegovy zurückerlangt. Die US-Arzneimittelbehörde FDA bestätigte, dass die Nachfrage in den USA nun vollständig gedeckt werden könne. Die Milliardeninvestitionen des dänischen Pharmaunternehmens in neue Produktionskapazitäten zahlen sich damit aus – und stärken Novo Nordisk im Konkurrenzkampf mit dem US-Rivalen Eli Lilly & Co.

Aktien im Höhenflug, Konkurrenz im Sinkflug

Die Reaktion an den Märkten ließ nicht lange auf sich warten: Die Aktien von Novo Nordisk legten am Freitag um 3,7 % zu, während die Anteile der Telemedizin-Plattform Hims & Hers Health Inc. fast 20 % einbüßten. Grund für den Kurssturz von Hims: Die FDA-Entscheidung beendet die Erlaubnis für Apotheken, exakte Kopien von Ozempic und Wegovy herzustellen – eine Praxis, die während der Lieferengpässe erlaubt war.

Schluss mit den günstigen Nachahmerpräparaten

Die Entscheidung trifft vor allem die Hersteller von Nachahmerpräparaten hart. Diese generierten in den letzten zwei Jahren geschätzte Einnahmen von bis zu 1 Milliarde US-Dollar jährlich. Hims & Hers will jedoch weiterhin modifizierte Versionen der Medikamente anbieten – allerdings nur unter Einhaltung strenger FDA-Richtlinien, die Änderungen bei Dosierung, Inhaltsstoffen oder Verabreichungsmethoden erfordern.

Kampf um den milliardenschweren Markt für Abnehmpräparate

Novo Nordisk und Eli Lilly haben sich längst gegen die unregulierten Nachahmerpräparate positioniert. Beide Unternehmen fordern von der FDA ein vollständiges Verbot der Kopien, da die Herstellung dieser komplexen Medikamente erhebliche Risiken birgt. Zusätzlich laufen bereits Klagen gegen Hersteller, die weiterhin auf den lukrativen Markt drängen.

Analysten bleiben bullish – Kursziele in greifbarer Nähe

Die Analystenstimmen bleiben trotz der Marktschwankungen optimistisch. Die UBS setzt weiterhin auf „Kaufen“ und hält am Kursziel von 750 dänischen Kronen fest. Die Investmentbank Goldman Sachs geht sogar noch weiter und sieht ein Potenzial bis zu 890 Kronen. Analyst James Quigley bewertete die jüngsten Aussagen des Novo-Managements zur steigenden Nachfrage als „vielversprechend“.

Geopolitische Risiken im Blick

Während Novo seine Marktposition stärkt, warnt Eli Lilly vor möglichen Auswirkungen der US-Zollpolitik gegenüber China. Zusätzliche Handelsbarrieren könnten die Lieferketten empfindlich stören und das Geschäftsergebnis beeinflussen – ein Unsicherheitsfaktor, der auch europäische Pharmakonzerne betreffen könnte.