Verkaufsprognose für die Switch gesenkt: Rückgang der Nachfrage nach siebenjähriger Konsole

Nintendo hat die Erwartungen für den Verkauf der Nintendo Switch überraschend nach unten korrigiert. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 31. März 2024 endet, rechnet das Unternehmen nun mit 12,5 Millionen verkauften Einheiten – ein Rückgang von einer Million im Vergleich zur vorherigen Prognose. Der Grund für diese Anpassung ist die rückläufige Nachfrage nach der inzwischen sieben Jahre alten Konsole, die im Vergleich zu moderneren Konkurrenzprodukten an Reiz verloren hat.

Anleger blicken gespannt auf mögliche Neuigkeiten zu einem Nachfolger der Switch, den Nintendo eventuell noch vor dem Ende des Geschäftsjahres ankündigen könnte. Eine neue Konsole könnte der Marke frische Dynamik verleihen und die Markterwartungen beleben.

Umsatz- und Gewinnprognosen deutlich gesenkt – Yen-Schwäche wirkt sich aus

Neben den Verkaufserwartungen für die Switch hat Nintendo auch die Finanzprognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Das Unternehmen erwartet nun einen Jahresumsatz von 1,28 Billionen Yen, anstelle der ursprünglich anvisierten 1,35 Billionen Yen. Auch die operative Gewinnprognose wurde von 400 Milliarden Yen auf 360 Milliarden Yen nach unten angepasst. Die Anpassungen spiegeln Nintendos schwierige Lage wider, die sich in erster Linie aus den sinkenden Hardware- und Softwareverkäufen sowie den Herausforderungen des globalen Marktes ergibt.

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres erzielte Nintendo einen Umsatz von 276,7 Milliarden Yen und übertraf damit die Erwartungen leicht (Prognose: 273,34 Milliarden Yen). Der Nettogewinn enttäuschte jedoch mit 27,7 Milliarden Yen, was weit unter den erwarteten 48,06 Milliarden Yen und einem Rückgang von über 69 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Schwächere Verkaufszahlen trotz Erfolgsbilanz der Switch

Obwohl die Switch die zweiterfolgreichste Konsole in der Geschichte des Unternehmens ist – nach dem Nintendo DS – zeigt sich nach fast acht Jahren ein deutlicher Abwärtstrend bei den Verkäufen. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres fiel der Absatz auf 4,72 Millionen Einheiten, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 6,84 Millionen Einheiten im Vorjahreszeitraum. "Da die Nintendo Switch nun im achten Jahr auf dem Markt ist, sind die Verkäufe von Hardware und Software im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurückgegangen", erklärte Nintendo.

Die schwächeren Verkäufe spiegeln den typischen Produktlebenszyklus wider, der bei Konsolen mit dem Auftreten neuerer Technologien und konkurrierender Produkte einen Rückgang an Nachfrage erlebt.

Diversifikation in Filme und Freizeitparks – Neuer Super-Mario-Film geplant

Als Reaktion auf die nachlassende Nachfrage erweitert Nintendo sein Lizenzgeschäft, um sich auf zusätzliche Einnahmequellen zu konzentrieren. Mit dem Erfolg des kürzlich veröffentlichten Super-Mario-Films sowie Freizeitparkprojekten sieht Nintendo eine Chance, das Markenuniversum auch außerhalb der Konsolenwelt weiter auszubauen. Ein neuer Super-Mario-Film ist bereits für das Jahr 2026 geplant und soll weitere Fans anziehen und das Markenimage stärken.

Während Nintendo also auf neuen Content und eine mögliche Nachfolgekonsole hofft, richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger zunehmend auf die kommenden Monate, in denen ein Switch-Nachfolger angekündigt werden könnte. Die Nintendo-Aktie notierte zuletzt bei 46,17 EUR, was einem Rückgang von 3,88 % entspricht. Über ein Jahr verzeichnete die Aktie jedoch ein Plus von 14,31 %, liegt aber aktuell 21,64 % unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 56,16 EUR.