Nike überrascht mit pessimistischer Jahresprognose und löst Aktienabsturz aus

Die Aktien von Nike erlebten einen dramatischen Einbruch, nachdem das Unternehmen eine düstere Umsatzprognose für das kommende Geschäftsjahr veröffentlichte und die Erwartungen der Analysten deutlich verfehlte.

Deutlicher Umsatzeinbruch

Nike verfehlt die Umsatzerwartungen deutlich, was zu einem Einbruch der Aktien um 11% führte. Der weltweit größte Sportbekleidungshersteller rechnet mit einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich für das Geschäftsjahr 2025, einschließlich eines erwarteten Rückgangs von 10 Prozent im ersten Quartal.

Diese pessimistische Prognose steht im krassen Gegensatz zu den anfänglichen Erwartungen des Unternehmens, die von einem Umsatzwachstum ausgingen. Der unerwartet negative Ausblick hat die Anleger tief getroffen; die Aktie fiel in den nachbörslichen Handelsstunden um bis zu 11 Prozent.

Rückgang der Verkaufszahlen

Im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2024 verzeichnete Nike einen Umsatzrückgang von 2 Prozent im Jahresvergleich auf 12,61 Milliarden US-Dollar, was ebenfalls unter den Schätzungen der Wall Street von 12,86 Milliarden US-Dollar lag. Obwohl das Unternehmen den Gewinn pro Aktie von 0,99 US-Dollar über den Erwartungen von 0,66 US-Dollar hielt, konnte dies die Anleger nicht beruhigen.

Die direkten Verkaufszahlen von Nike sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8 Prozent auf 5,1 Milliarden US-Dollar. Diese Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, mit denen Nike in einem sich schnell verändernden Einzelhandels- und Wettbewerbsumfeld konfrontiert ist. Die direkten Vertriebsstrategien des Unternehmens, die darauf abzielten, mehr Kontrolle über die Marke und Kundeninteraktionen zu gewinnen, haben bisher nicht die erhofften Ergebnisse geliefert.

Margen und neue Produkte

Die Margen von Nike verbesserten sich leicht auf 44,7 Prozent im vierten Quartal gegenüber 43,6 Prozent im Vorjahr, lagen jedoch unter den Analystenerwartungen von 45,3 Prozent. Dies spiegelt die anhaltenden Herausforderungen des Unternehmens in Bezug auf Kosten und Effizienz wider.

Trotz dieser enttäuschenden Ergebnisse bleibt das Management optimistisch, was die Einführung neuer Produkte betrifft. CFO Matthew Friend betonte während des Earnings Call die Zuversicht des Unternehmens in die neuen Produkte, die bis zum Jahresende auf den Markt kommen sollen.

Wettbewerbsdruck und Analystenbewertungen

Die Herausforderungen für Nike umfassen nicht nur interne Strategieanpassungen, sondern auch einen hart umkämpften Markt, auf dem Wettbewerber wie Adidas und neuere Akteure wie On und Deckers mit der Marke Hoka das Leben schwer machen.

Die neuesten Prognosen von Nike könnten ein längerfristiges Umdenken über das Geschäftsmodell und die Wettbewerbsstrategie des Unternehmens erfordern, da die Anlegergeduld mit dem Management zu schwinden scheint. Dies stellt eine kritische Phase in der langen Erfolgsgeschichte von Nike dar, in der das Unternehmen versucht, seine Marktdynamik zurückzugewinnen und sich neu zu positionieren.

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Nike von 118 auf 105 US-Dollar gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Analystin Brooke Roach betonte, dass die nachlassende Lifestyle-Nachfrage die Konzernziele für das Geschäftsjahr 2025 gedrückt habe. Auch die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel für Nike nach Quartalszahlen von 125 auf 78 US-Dollar gesenkt und die Aktien daher von "Buy" auf "Neutral" abgestuft. Analyst Jay Sole wies darauf hin, dass die Geschäfte des Sportartikelherstellers viel schlechter liefen als erwartet.