Mutares will Streubesitz erhöhen – Aktie nach Rallye verzehnfacht

Die Beteiligungsgesellschaft Mutares plant, ihre Anteile am Motorenhersteller Steyr Motors zu verringern, nachdem die Aktie aufgrund einer beispiellosen Rallye im Rüstungssektor explodiert ist. Aktuell hält Mutares rund 71 Prozent der Anteile, während sich der Streubesitz auf nur 11 Prozent beläuft. Dieser geringe Streubesitz führte dazu, dass bereits moderates Anlegerinteresse den Kurs stark bewegte.

Seit Februar 2025 hat sich der Aktienkurs von 14 Euro auf 141 Euro verzehnfacht. Um die Handelbarkeit der Aktie zu verbessern und eine breitere Aktionärsbasis zu schaffen, plant Mutares nun einen Teilverkauf ihrer Beteiligung – bleibt jedoch weiterhin Großaktionär.

Politische Entscheidung treibt Kursanstieg um 1.300 Prozent

Die massive Kursrallye wurde durch die gestrige Grundgesetzänderung im deutschen Bundestag ausgelöst, die eine Stärkung der heimischen Verteidigungsindustrie zum Ziel hat. Diese Entscheidung löste eine Welle der Nachfrage nach Rüstungsaktien aus und ließ den Kurs von Steyr Motors allein seit Monatsbeginn um 1.300 Prozent steigen.

Ein weiterer Kurstreiber war das überzeugende Zahlenwerk des Unternehmens: Die bereinigte EBIT-Marge sprang von 9,4 auf 24,3 Prozent, während der Gewinn um 180 Prozent auf 10,1 Millionen Euro zulegte. Besonders stark entwickelte sich das Verteidigungsgeschäft, das seinen Umsatz um 6,9 Prozent auf 25,6 Millionen Euro steigern konnte und damit den größten Anteil am Unternehmensergebnis beitrug.

Steyr-Aktie stürzt um über 60 Prozent ab – Rüstungssektor unter Druck

Nach dem rasanten Höhenflug folgte am Mittwoch der Absturz: Die Aktie von Steyr Motors verlor über 60 Prozent und fiel unter 90 Euro. Auch die Mutares-Aktie im SDAX musste Federn lassen und gab um 15 Prozent nach.

Steyr Motors war erst im Oktober 2024 an die Frankfurter Börse gebracht worden. Die jüngste Entwicklung zeigt, wie volatil der Rüstungssektor ist: Neben Steyr Motors mussten auch andere Branchenhighflyer wie Rheinmetall, Hensoldt, Renk und Deutz herbe Verluste hinnehmen und verloren zwischen 6 und 9 Prozent.