Morgan Stanley senkt den Daumen: Neues Sell-Rating

Die Palantir-Aktie gerät weiter unter Druck, nachdem Analyst Sanjit Singh von Morgan Stanley das Unternehmen mit „Untergewichten“ bewertet hat. Sein Kursziel liegt bei 60 US-Dollar und damit deutlich unter dem aktuellen Niveau. Nach einer vorübergehenden Neubewertung im November hat Morgan Stanley nun eine klare Linie gezogen. Singh ist nicht allein mit seiner kritischen Haltung: Kein einziger der von FactSet erfassten Analysten sieht die Aktie über dem aktuellen Kurs. Selbst Tech-Optimist Dan Ives von Wedbush setzt das Ziel bei lediglich 75 US-Dollar, während das niedrigste Kursziel von RBC Capital Markets bei nur 11 US-Dollar liegt.

Palantirs KI-Kompetenz: Allein das reicht nicht aus

Trotz der negativen Einschätzungen erkennt Singh auch positive Aspekte. Palantir habe bewiesen, dass es in der Lage sei, Unternehmen und Behörden bei der Implementierung von KI-Lösungen zu unterstützen. „Palantir ist eine der wenigen Adressen, wenn es darum geht, KI-Initiativen schnell in eine Live-Produktionsumgebung zu bringen“, so Singh. Besonders in den USA hat das Unternehmen sein Handelsgeschäft erfolgreich beschleunigt und gleichzeitig die Kosten im Griff behalten.

Darüber hinaus könnte Palantir von seiner Nähe zur Trump-Regierung und weiteren Aufträgen der US-Regierung profitieren, was für Stabilität sorgen könnte. Doch selbst diese Erfolge reichen nicht aus, um die skeptischen Stimmen zu übertönen.

Überbewertet und riskant: Die Warnsignale für Anleger

Die Bewertung der Palantir-Aktie gibt Anlass zur Sorge. Laut Singh beruht der beeindruckende Gewinnanstieg von 340 Prozent im Jahr 2024 fast ausschließlich auf einer Ausdehnung der Bewertungsvielfachen. Tatsächlich stiegen die Umsatzschätzungen für 2025 im vergangenen Jahr nur um 10 Prozent. Dennoch preist der Markt eine jährliche Wachstumsrate von 30 Prozent über die nächsten zehn Jahre sowie eine Free-Cashflow-Marge von 41 Prozent ein. Diese optimistischen Annahmen stellen die Bewertung in Frage.

Singh betont, dass selbst bei seinem Kursziel von 60 US-Dollar die Aktie im Vergleich zu anderen wachstumsstarken Softwareunternehmen einen massiven Bewertungsaufschlag von 80 Prozent aufweist. Ein anonymer Top-Investor, bekannt als „The Software Side of Life“, kritisiert die aktuelle Bewertung scharf und rät Anlegern, die Aktie zu shorten: „Die Bewertung liegt weit über dem, was selbst für ein führendes Softwareunternehmen angemessen wäre.“