Moderna erzielt Gewinn trotz abnehmendem Covid-Geschäft 

Der Biotech-Konzern Moderna überraschte im abgelaufenen Quartal mit einem Gewinn von 13 Millionen US-Dollar oder 0,03 US-Dollar pro Aktie. Das Ergebnis markiert einen deutlichen Umschwung gegenüber dem Vorjahresquartal, als das Unternehmen noch einen herben Verlust von 3,6 Milliarden US-Dollar bzw. 9,53 US-Dollar pro Aktie verzeichnet hatte. Damit lag Moderna weit über den Analystenerwartungen, die von einem Minus von 1,942 US-Dollar pro Aktie ausgingen.

Unerwartet starker Umsatzschub 

Ein wesentlicher Treiber für das gute Abschneiden war die vorzeitige Zulassung des neuesten Covid-19-Boosters in den USA, die das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr rund drei Wochen früher erhielt. Dies führte zu erhöhten Verkäufen von Spikevax, dem Covid-Impfstoff, der nahezu den gesamten Umsatz des Unternehmens ausmacht. Der Gesamtumsatz kletterte auf 1,862 Milliarden US-Dollar und übertraf damit sowohl den Vorjahreswert von 1,83 Milliarden US-Dollar als auch die Analystenschätzungen von 1,25 Milliarden US-Dollar deutlich.

Moderna-Finanzchef Jamey Mock zeigte sich gegenüber Bloomberg optimistisch, dass sich der Markt für Covid-Impfstoffe trotz eines Abflachens der Nachfrage zu einem stabilen, langfristigen Geschäft entwickeln könnte. „Es ist unklar, ob Moderna so viele Covid-Impfstoffe verkaufen wird wie im letzten Jahr, aber es sieht nach einem dauerhaften und beträchtlichen Markt aus,“ so Mock.

Wachstum außerhalb des Covid-Segments noch verhalten

Neben Spikevax hat Moderna bislang nur ein weiteres Produkt im Portfolio: Eine kürzlich zugelassene Impfung gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV). Dieser Impfstoff konnte im abgelaufenen Quartal jedoch nur geringe 10 Millionen US-Dollar beisteuern, da die Zulassung erst im Mai erfolgte und sich viele Kunden zuvor mit Konkurrenzprodukten eingedeckt hatten.

Trotz der Herausforderungen peilt Moderna weiterhin einen Produktumsatz im Bereich von 3 bis 3,5 Milliarden US-Dollar für das Gesamtjahr an, gestützt hauptsächlich auf Spikevax. Investoren bleiben jedoch zurückhaltend, da die Nachfrage nach Covid-Impfstoffen rückläufig ist und sich viele Anleger nach dem Ende des Corona-Booms mit Blick auf die zukünftigen Geschäftsperspektiven skeptisch zeigen.

Kostenreduktion stärkt das Ergebnis – Aktie mit moderatem Kursanstieg

Zur Gewinnverbesserung trug auch eine signifikante Senkung der Betriebskosten bei, die Moderna im vergangenen Quartal umgesetzt hat. Das Unternehmen reduzierte seine Kapazitäten und sparte so Kosten, die in der Hochphase der Pandemie noch für den massiven Ausbau der Impfstoffproduktion notwendig waren. Durch diese Maßnahmen übertraf der Gewinn je Aktie (EPS) von 0,03 US-Dollar die Erwartungen der Analysten deutlich.

Die Reaktion der Anleger auf die jüngsten Quartalszahlen fiel zunächst positiv aus: Die Moderna-Aktie stieg im Verlauf des Tages an der NASDAQ um bis zu 1,24 Prozent auf 52,46 US-Dollar. Dennoch bleibt die Aktie über das Jahr gesehen stark unter Druck, nicht zuletzt wegen einer enttäuschenden Prognose für das Jahr 2025, die Moderna im September veröffentlichte.