Wechsel an der Spitze: Joel Kaplan übernimmt Schlüsselposition

Meta Platforms, die Muttergesellschaft von Facebook, sorgt mit einer strategischen Personalentscheidung für Aufsehen: Joel Kaplan, ein politisches Schwergewicht mit engen Verbindungen zu den Republikanern, wurde zum neuen Chief Global Affairs Officer ernannt. Kaplan, bisher Vice President of Policy bei Meta, war zuvor stellvertretender Stabschef unter George W. Bush. Er übernimmt die Position von Nick Clegg, der nach sieben Jahren im Unternehmen seinen Rücktritt angekündigt hat.

Clegg spielte eine entscheidende Rolle in turbulenten Zeiten, darunter die Bewältigung des Cambridge-Analytica-Skandals und die Regulierung von Wahlkampfinhalten. Mit Kaplan setzt Meta nun auf einen Politikexperten, der sich in der republikanischen Landschaft bestens auskennt. Besonders brisant: Kaplan war jüngst zusammen mit Donald Trump und Senator JD Vance an der New Yorker Börse zu sehen – ein deutlicher Hinweis auf seine Verbindungen ins konservative Lager.

Strategische Weichenstellung für den Wahlkampf

Die Wahl von Kaplan könnte als gezielter Schachzug interpretiert werden, um die Beziehungen zwischen Meta und Donald Trump zu entspannen. Der ehemalige Präsident hatte Facebook im Wahlkampf wiederholt als „Feind des Volkes“ bezeichnet. Mit Kaplan an der Spitze signalisiert Meta Offenheit gegenüber republikanischen Akteuren, ein entscheidender Faktor angesichts der anstehenden US-Präsidentschaftswahlen 2024.

Mark Zuckerberg, CEO von Meta, betonte Kaplans Fähigkeiten, das Unternehmen in einem zunehmend polarisierten politischen Umfeld zu navigieren. Gleichzeitig würdigte er Nick Cleggs Verdienste, insbesondere in der globalen Krisenbewältigung. Der scheidende Politikchef wird den Übergang bis Ende des ersten Quartals begleiten.

Börse honoriert Neuausrichtung

Die Reaktion der Märkte ließ nicht lange auf sich warten. Die Meta-Aktie legte im vorbörslichen Handel an der Nasdaq um etwa zwei Prozent zu und erreichte einen Kurs von 601,27 US-Dollar. Analysten bewerten Kaplans Ernennung als positiv für die politische Positionierung des Unternehmens, insbesondere in einem Umfeld, in dem die Regulierung von Tech-Giganten weiter verschärft werden könnte.

Mit dieser Personalentscheidung sendet Meta ein klares Signal: Das Unternehmen bereitet sich nicht nur auf regulatorische Herausforderungen vor, sondern auch auf eine Schlüsselrolle im kommenden Wahlkampf – mit einem erfahrenen Republikaner an der Spitze.