Meta unter Druck: Chinesisches KI-Modell DeepSeek fordert Zuckerberg heraus

Chinas DeepSeek stellt Metas Open-Source-Strategie auf die Probe

Mark Zuckerberg setzt seit Jahren auf eine Open-Source-Strategie bei Künstlicher Intelligenz (KI). Sein Argument: Wenn amerikanische Unternehmen die Standards setzen, bleibt die globale Führungsrolle der USA gesichert. Doch jetzt bringt ein chinesisches KI-Modell dieses Konzept ins Wanken.

DeepSeek, ein fortschrittliches Modell aus China, nutzt deutlich weniger Ressourcen als seine US-Konkurrenten und bietet eine Open-Source-Alternative zu Metas Llama. Das stellt Metas Dominanz infrage. Selbst Zuckerberg räumt ein, dass DeepSeek „wirklich gute Arbeit leistet“, und auch OpenAI-Chef Sam Altman sowie Ex-Präsident Donald Trump loben den technologischen Fortschritt aus China. Doch hinter der Anerkennung steckt Nervosität: DeepSeek könnte den amerikanischen KI-Vorsprung gefährden.

Meta rüstet sich für den KI-Wettkampf

Meta bleibt jedoch nicht untätig. Das Unternehmen investiert 2025 bis zu 65 Milliarden US-Dollar in KI-Entwicklung. Dazu gehören massive Investitionen in Rechenzentren sowie die Expansion der KI-Abteilung. Das größte neue Zentrum soll im Nordosten von Louisiana entstehen, mit Kosten von 10 Milliarden US-Dollar und Platz für 5.000 Mitarbeiter.

Trotz der aufkommenden Konkurrenz zeigen sich Investoren zuversichtlich: Während US-Technologiewerte zuletzt knapp eine Billion Dollar an Marktwert verloren, legte die Meta-Aktie am Montag um 1,9 % zu. Der Markt scheint an Zuckerbergs Kampfansage zu glauben: „Wir sind bereit, aggressiv Kapital einzusetzen, um das KI-Rennen zu gewinnen.“

Die USA vs. China: Wem gehört die KI-Zukunft?

DeepSeeks Aufstieg befeuert eine der zentralen Debatten der Tech-Welt: Sollte KI-Software offen zugänglich sein? Meta argumentiert, dass Open Source den Fortschritt beschleunigt. Kritiker befürchten hingegen, dass dadurch Konkurrenten – insbesondere aus China – einen unfairen Vorteil erhalten.

Vinod Khosla, ein prominenter Investor, warnte bereits, dass Metas Open-Source-Strategie ein „nationales Sicherheitsrisiko“ sei. Tatsächlich hat DeepSeek wohl auch auf Open-Source-Technologien von Meta zurückgegriffen, um sich weiterzuentwickeln. Metas KI-Chef Yann LeCun sieht darin jedoch den eigentlichen Zweck von Open Source: „DeepSeek hat von unserer Arbeit profitiert – genau so funktioniert Fortschritt.“

Die politischen Weichenstellungen stehen noch aus

Die US-Regierung steht vor einer schwierigen Entscheidung: Soll KI weiterhin frei zugänglich sein, oder muss sie stärker reguliert werden? Während die Biden-Administration Schutzmaßnahmen gegen potenziellen Missbrauch erlassen hatte, setzt die neue Regierung auf eine Neuausrichtung. Ein interdisziplinäres Team soll Strategien erarbeiten, um die amerikanische KI-Führungsrolle zu sichern.

Zuckerberg selbst räumt ein, dass Meta nicht verhindern könne, dass China Zugang zu seinen Technologien erhält – selbst wenn das Unternehmen versuchen würde, diese zu schützen. Für ihn ist der Open-Source-Ansatz dennoch alternativlos: „Wenn wir alles abschotten, würden wir uns nur selbst ausbremsen.“

Meta bleibt auf Wachstumskurs

Während die Debatte über Open Source und globale Dominanz weitergeht, bleibt Meta wahrscheinlich wirtschaftlich auf Kurs. Die Prognosen zum vergangenen Quartal sprechen für sich:

  • Erwarteter Gewinn pro Aktie: 6,76 USD (Vorjahr: 5,46 USD)

  • Erwarteter Umsatz: 46,99 Milliarden USD (+17,16 % im Vergleich zum Vorjahr)

  • Prognostizierter Jahresgewinn: 22,70 USD pro Aktie (Vorjahr: 15,19 USD)

  • Erwarteter Gesamtjahresumsatz: 163,11 Milliarden USD (+21 % im Vergleich zum Vorjahr)

Die Konkurrenz ist stark, doch Meta zeigt sich entschlossen, den KI-Markt weiterhin mitzubestimmen. Heute werden wir die neuen Quartalszahlen bekommen und die kommenden Monate werden zeigen, ob Zuckerbergs Milliardenstrategie aufgeht – oder ob DeepSeek das Rennen für sich entscheidet.