LVMH-Aktie im freien Fall: Luxusgüterkonzern enttäuscht mit Quartalszahlen

Der französische Luxusgütergigant LVMH verzeichnet im dritten Quartal einen unerwarteten Rückgang seines Umsatzes. Ohne Währungseffekte und Zu- oder Verkäufe sank der Umsatz um drei Prozent, was unter den Erwartungen der Analysten lag. Diese hatten ein leichtes Wachstum von 0,9 Prozent prognostiziert. Insgesamt fiel der Umsatz des Konzerns um 4,4 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Die Reaktion der Börse war deutlich: Die Aktie verlor am Mittwochmorgen fast 7 Prozent und notierte bei 582,40 Euro.

Starker Rückgang in Asien belastet das Geschäft

Besonders schwer wog die schwache Nachfrage nach Mode- und Lederwaren, der größten Sparte von LVMH. Hier sank der Umsatz um fünf Prozent, weit hinter den Erwartungen der Analysten, die von einem leichten Wachstum ausgegangen waren. In Asien, ohne Japan gerechnet, fiel der Umsatz organisch sogar um 16 Prozent, was die Abwärtstendenz der letzten Monate noch beschleunigte. Asien und die USA sind die wichtigsten Märkte für LVMH, wobei Asien knapp ein Drittel des Umsatzes ausmacht und die USA ein Viertel beisteuern.

Enttäuschung bei Analysten: Gewinnprognosen werden gekürzt

JPMorgan-Analystin Chiara Battistini bezeichnete die Zahlen als „schwächer als befürchtet“. Auch RBC-Analyst Piral Dadhania zeigte sich ernüchtert und hob die schlechten Ergebnisse in der Mode- und Lederwarensparte sowie bei Weinen und Spirituosen hervor. Deutsche Bank Research reduzierte das Kursziel für LVMH von 750 auf 670 Euro und senkte die Gewinnprognosen für 2024 und 2025 um bis zu 10 Prozent. Die schlechten Quartalsergebnisse könnten den gesamten Luxusgütersektor weiter unter Druck setzen.

Chinesischer Markt bleibt Sorgenkind

Der Rückgang in China, einst ein Motor für LVMH, trifft den Konzern besonders hart. Während die chinesische Regierung Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft ergreift, bleibt der Luxuskonsum im Land schwach. Auch nach den jüngsten Konjunkturmaßnahmen war laut Citigroup kein Anstieg des Konsums zu verzeichnen. Der Umsatz im dritten Quartal markiert für LVMH das schwächste Ergebnis seit dem Corona-Tief 2020, was vor allem auf die stark rückläufige Nachfrage aus China zurückzuführen ist.