Starkes Wachstum in allen Regionen

Hermès hat für das dritte Quartal 2024 einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro erzielt, was einem Wachstum von 11% bei konstanten Wechselkursen entspricht. Besonders bemerkenswert war die Performance in Japan, wo die Umsätze um beeindruckende 22,6% stiegen, und in Europa mit einem Plus von 16,7%. Auch in den Americas legte das Unternehmen um 12,8% zu, während Asien (exklusive Japan) ein moderateres Wachstum von 7% verzeichnete.

Trotz der angespannten geopolitischen Lage konnte Hermès in allen Regionen solide Ergebnisse erzielen. Dies ist vor allem auf die starke Nachfrage nach Luxusgütern zurückzuführen, die in Krisenzeiten oft als wertbeständige Anlage betrachtet werden.

Luxusgüter weiterhin gefragt – Ledertaschen und Mode treiben das Geschäft an

Die Ledertaschen und Sattlerei-Sparte, traditionell der stärkste Bereich von Hermès, verzeichnete ein Umsatzwachstum von 17%, was vor allem auf die hohe Nachfrage nach ikonischen Taschenmodellen wie der Birkin und der Kelly zurückzuführen ist. Auch neue Modelle wie die Constance Élan fanden großen Anklang bei den Kunden.

Neben Lederwaren zeigte auch die Mode- und Accessoires-Sparte ein starkes Wachstum von 14,8%, unterstützt durch erfolgreiche Modenschauen und exklusive Kollektionen. Die Nachfrage nach hochwertigen Parfums und Schmuck trug ebenfalls zum soliden Gesamtergebnis bei.

Herausforderungen und Ausblick

Trotz der beeindruckenden Zahlen sieht sich Hermès weiterhin mit Herausforderungen konfrontiert. Die globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten, insbesondere die hohe Inflation und die steigenden Zinsen in Europa und den USA, könnten die Kaufkraft von Luxusgüterkunden negativ beeinflussen. Gleichzeitig verschärfen geopolitische Spannungen, wie etwa die anhaltenden Konflikte in Osteuropa oder die Handelsspannungen zwischen den USA und China, das Geschäftsumfeld. Diese Faktoren könnten den internationalen Handel erschweren und das Wachstum des Unternehmens in wichtigen Märkten wie Asien bremsen, wo die Umsatzdynamik zuletzt mit 7% hinter den anderen Regionen zurückblieb.

Darüber hinaus erschweren Währungsschwankungen das internationale Geschäft von Hermès erheblich. Da das Unternehmen einen Großteil seiner Umsätze außerhalb des Euro-Raums erzielt, wirken sich Wechselkursverluste direkt auf die Bilanzen aus. So wurden im dritten Quartal 2024 242 Millionen Euro an Umsatz durch negative Währungseffekte geschmälert, was das Potenzial hat, die zukünftigen Wachstumsprognosen weiter zu belasten.

Dennoch bleibt Hermès optimistisch. Das Unternehmen plant weiterhin Investitionen in neue Boutiquen und Produktionskapazitäten, um das wachsende Kundeninteresse langfristig zu bedienen. Die Nachhaltigkeit und der Fokus auf handwerkliche Qualität stehen dabei im Mittelpunkt der Unternehmensstrategie, was sich auch in den positiven Bewertungen von Rating-Agenturen wie S&P widerspiegelt.

Fazit: Hermès bleibt an der Spitze des Luxusmarkts

Die Hermès-Aktie reagierte positiv auf die starken Quartalszahlen und notiert aktuell bei 2.094,50 Euro und beweist somit im dritten Quartal erneut, dass die Aktie auch in schwierigen Zeiten wachsen kann.

In den Anlegerforen spiegelt sich dieser Optimismus wider: Viele sehen Hermès als eine der sichersten Wetten im Luxussegment. Einige Anleger äußern jedoch Bedenken hinsichtlich der steigenden Kosten und des zunehmenden Wettbewerbs, besonders in Asien.