Starke Zahlen in schwierigem Umfeld

Lanxess konnte im dritten Quartal 2024 das EBITDA vor Sondereinflüssen um 45% auf 173 Millionen Euro steigern. Dies ist besonders beachtlich angesichts der Herausforderungen in der Chemieindustrie und den schwierigen Marktbedingungen in einigen Segmenten, vor allem im Bereich der Agrochemie. Der Umsatz blieb mit 1,6 Milliarden Euro stabil, was auf ein Gleichgewicht zwischen steigenden Absatzmengen und geringeren Verkaufspreisen zurückzuführen ist. Dank der höheren Produktionsauslastung und dem laufenden Sparprogramm FORWARD! konnten Effizienzgewinne erzielt werden, die die Margen verbesserten und die Rentabilität stärkten.

Während das Segment Advanced Intermediates eine positive Umsatzentwicklung mit einem Zuwachs von 13% verzeichnete, fiel der Bereich Consumer Protection mit einem Umsatzrückgang von 10% ab. Die Nachfrage nach Agrochemikalien blieb schwach, was die Leistung von Saltigo, einer der wichtigsten Business Units im Segment, beeinträchtigte. Specialty Additives hingegen konnte mit einer EBITDA-Steigerung von 85% überzeugen und profitierte ebenfalls von Kosteneinsparungen und gesteigerter Effizienz. Die EBITDA-Marge in diesem Segment stieg auf 11,1% gegenüber 6,0% im Vorjahreszeitraum.

Strategische Schritte und Finanzierung

Lanxess treibt seinen Transformationsprozess weiter voran: Der kürzlich vereinbarte Verkauf der Business Unit Urethane Systems an die japanische UBE Corporation soll im ersten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein. Dies wird voraussichtlich die Verschuldung des Unternehmens senken und bietet die Möglichkeit, sich noch stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Zusätzlich sicherte sich Lanxess eine neue, an Nachhaltigkeitsziele geknüpfte Kreditlinie in Höhe von 800 Millionen Euro, die für weitere fünf Jahre Stabilität und Liquidität gewährleistet.

Positive Aussichten für das Gesamtjahr

Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet Lanxess weiterhin mit einem EBITDA-Wachstum von 10-20% gegenüber dem Vorjahr. Der CEO Matthias Zachert betont, dass das Unternehmen trotz der schwachen Nachfrage in Bereichen wie der Bauindustrie und der Agrochemie solide wirtschaftet. Die langfristigen Kostensenkungen des FORWARD!-Programms und die flexiblere Produktionsstruktur sollen die Profitabilität auch in einem unsicheren konjunkturellen Umfeld stützen.

In der Anleger-Community wird die Stabilität von Lanxess durchaus positiv bewertet. Viele hoffen, dass der Konzern langfristig von der strategischen Fokussierung auf profitable Geschäftsbereiche profitieren wird. Einige Investoren äußern jedoch Bedenken, dass das schwierige Umfeld in der Agrochemie das Wachstum des Konzerns mittelfristig bremsen könnte.