Steuern sparen

In den vergangenen Wochen hat Jeff Bezos, der Gründer von Amazon, durch den Verkauf von Amazon-Aktien im Wert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar für Schlagzeilen gesorgt. Dieser Schritt ist Teil eines bereits angekündigten Plans, bis zu 50 Millionen Aktien des Unternehmens zu verkaufen, von denen er nun etwa 36 Millionen abgestoßen hat. Die Gründe für diesen massiven Verkauf bleiben unklar, doch die zeitliche Abstimmung des Verkaufsplanes, kurz nach der Ankündigung seines Umzugs von Seattle nach Miami, deutet darauf hin, dass steuerliche Vorteile eine Rolle spielen könnten. In Washington wurde kürzlich eine Kapitalertragssteuer von 7% eingeführt, während Florida keine solche Steuer erhebt, was Bezos eine erhebliche Steuerersparnis eingebracht haben dürfte.

Wie reagiert der Kurs?

Diese Aktienverkäufe durch Bezos könnten auf den ersten Blick als persönliche Finanzstrategie erscheinen, doch sie tragen auch potenzielle Auswirkungen für den Aktienkurs von Amazon mit sich. Großangelegte Verkäufe durch eine Schlüsselfigur wie Bezos können die Marktperzeption und das Anlegervertrauen beeinflussen, was kurzfristig zu Volatilität führen kann. Bezos hat bislang nicht öffentlich kommuniziert, warum er Verkäufe in dieser Größenordnung durchführt, aber es ist nicht unwahrscheinlich, dass es ihm nur um eine Diversifikation seines persönlichen Portfolios geht und er liquide Mittel möchte, auch für philanthropische Zwecke. Natürlich möchte er für einen Verkauf von Teilen seiner Anteile einen möglichst geschickten Zeitpunkt.

Digitale Bedrohungen

Zusätzlich zu den persönlichen Finanzbewegungen von Bezos hat Amazon kürzlich auf der Münchner Sicherheitskonferenz zusammen mit anderen Technologieunternehmen eine Vereinbarung unterzeichnet, um gegen schädliche KI-Inhalte vorzugehen, die die Integrität von Wahlen bedrohen könnten. Diese Initiative zeigt Amazons Engagement mehr Sichtbarkeit für ethische Praktiken und die Bekämpfung digitaler Bedrohungen zu erzeugen, insbesondere in der EU, die viele Internetkonzerne zu wesentlich strengeren Verhaltensregeln zwingt als die USA.

Starke Zahlen

Amazon hat im Februar einen tollen Kurssprung noch oben hingelegt, der E-Commerce-Gigant hatte tolle Zahlen vorgelegt, das Wachstum sieht weiter sehr solide aus. Bezos Verkäufe schlagen sich wohl nur einem kleineren Rahmen auf den Kurs durch, bei einer Marktkapitalisierung von 1,6 Billionen Euro ist das aber auch kein Wunder.