Überraschende Wende: Qualcomm zeigt Interesse an Intel – Aktie schießt in die Höhe

Die Aktie des angeschlagenen Chipgiganten Intel erlebte einen deutlichen Kursanstieg, nachdem Berichte über ein Kaufinteresse des Konkurrenten Qualcomm auftauchten. Im US-Handel legte die Aktie um mehr als drei Prozent zu, nachdem das "Wall Street Journal" berichtete, dass Qualcomm einen Übernahmevorschlag unterbreitet habe. Zwischenzeitlich war der Kursgewinn sogar auf über neun Prozent geklettert. Intel und Qualcomm äußerten sich bislang nicht zu diesen Spekulationen.

Intel unter Druck: Verlust und Rückschläge

Intel hat seit einiger Zeit mit erheblichen Verlusten zu kämpfen. Der ehemalige Marktführer im Halbleitersektor hat sich aus dem Smartphone-Geschäft fast vollständig zurückgezogen und kann auch im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) nicht mit Konkurrenten wie Nvidia mithalten. Zusätzlich verliert Intel Marktanteile im PC- und Rechenzentrumsgeschäft. Kürzlich wurde bekannt, dass der Bau eines neuen Chipwerks in Magdeburg um mindestens zwei Jahre verschoben wird.

Qualcomm: Starker Spieler auf Expansionskurs

Qualcomm ist vor allem für seine Modems und Prozessoren im Smartphone-Segment bekannt, hat jedoch begonnen, auch den PC-Markt ins Visier zu nehmen. Analysten, wie Patrick Moorhead von Moore Insights, betonen, dass sich die Geschäftsbereiche von Intel und Qualcomm gut ergänzen könnten, da es nur wenige Überschneidungen zwischen den Unternehmen gibt. Dennoch könnte eine mögliche Übernahme durch Qualcomm bei den Wettbewerbshütern auf Gegenwind stoßen.

Aktien im Vergleich: Intel und Qualcomm im Fokus

Seit Ende 2023 hat Intel rund 50 Prozent seines Börsenwertes verloren, während Qualcomm um etwa 20 Prozent zulegte. Nach dem Übernahmebericht sank die Qualcomm-Aktie um knapp drei Prozent, während Intel-Anleger den kurzfristigen Kursanstieg begrüßten.

Intel: Neuer Großauftrag bringt Hoffnungsschimmer

In einem weiteren überraschenden Schritt gewann Intel Amazon Web Services (AWS) als Kunden für sein verlustbehaftetes Auftragsgeschäft. Zusammen planen die beiden Unternehmen die Entwicklung eines neuen KI-Prozessors, der in den kommenden Jahren in den USA produziert werden soll. Diese Nachricht ließ die Intel-Aktie um acht Prozent steigen.

Milliardeninvestitionen, aber keine klaren Zahlen

Über die genauen finanziellen Details des Deals bewahren beide Unternehmen Stillschweigen. Fest steht jedoch, dass Milliarden US-Dollar in die Entwicklung und Fertigung des KI-Chips investiert werden sollen. Trotz des anfänglichen Hypes fiel die Intel-Aktie bis zum Handelsschluss auf ein Plus von nur 2,7 Prozent zurück.

Intel setzt auf Sparmaßnahmen und Großkunden

Intel scheint sich auf die großen, finanzstarken Kunden wie Amazon zu konzentrieren, um seine angespannte finanzielle Situation zu verbessern. Gleichzeitig verzögert sich der Bau des neuen Werkes in Magdeburg. Ob diese Strategie langfristig Erfolg bringt, bleibt abzuwarten, da auch Amazon nicht als alleiniger Rettungsanker betrachtet werden kann.