Rücktritt von Pat Gelsinger: Ein überraschender Abschied

Pat Gelsinger, der als Hoffnungsträger für Intel galt, hat seinen Rücktritt als CEO angekündigt. Nach weniger als drei Jahren an der Spitze verlässt er das Unternehmen in einer der schwierigsten Phasen seiner Geschichte. Während seiner Amtszeit versuchte Gelsinger, Intel mit ambitionierten Investitionen in neue Produktionskapazitäten und der Rückkehr zur technologischen Spitzenklasse zu transformieren. Dennoch blieben Ergebnisse wie die Verzögerung bei der Einführung der Meteor-Lake-Chips hinter den Erwartungen zurück. Die interimistische Leitung übernehmen Sandra Rivera und David Zinsner, die parallel zur Suche nach einem dauerhaften Nachfolger den Kurs stabilisieren sollen.

Finanzielle und technologische Probleme

Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Intel einen Umsatzrückgang von 12% auf 13,2 Milliarden US-Dollar, während der Nettogewinn um 15% auf 2,2 Milliarden US-Dollar sank. Die anhaltende Schwäche im PC-Markt und Verzögerungen in der Chip-Entwicklung belasten den Konzern. Besonders die Dominanz von Konkurrenten wie AMD und Nvidia sowie der Rückstand gegenüber TSMC im Foundry-Geschäft setzen Intel zu. Gleichzeitig steigern die hohen Kosten für die Errichtung neuer Fabriken in den USA und Europa den Druck auf die Margen.

Strategische Neuausrichtung angekündigt

Intel hat signalisiert, dass es unter der neuen Führung seine strategische Ausrichtung überdenken wird. Die interimistischen CEOs haben betont, dass das Unternehmen weiterhin in moderne Chiptechnologien investieren, aber zugleich stärker auf Effizienz und Profitabilität achten will. Analysten sehen in profitableren Bereichen wie Rechenzentren und KI-Technologien die besten Chancen, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.

Zusätzlich zu den internen Problemen steht Intel vor externen Herausforderungen. Geopolitische Spannungen, insbesondere zwischen den USA und China, bedrohen wichtige Lieferketten. Der Wettbewerb um Subventionen und die Dominanz von TSMC im globalen Halbleitermarkt erschweren Intels Position weiter.

Ausblick

Intel steht am Scheideweg: Die Fähigkeit, technologische Rückstände aufzuholen und profitabler zu wirtschaften, wird entscheidend sein. Der Erfolg hängt stark davon ab, ob die neue Führung und eine strategische Neuausrichtung das Unternehmen wieder wettbewerbsfähig machen können.

Die Anleger-Community ist gespalten: Während einige den Rücktritt Gelsingers als notwendige Veränderung begrüßen, äußern andere Bedenken hinsichtlich der Zukunft des Konzerns. Viele fordern schnelle, greifbare Ergebnisse, um das Vertrauen zurückzugewinnen.