Umfassendes Sparprogramm nach Kurssturz angekündigt 

Die Intel-Aktie hat am Freitag einen dramatischen Kursrutsch von 26 Prozent erlebt, was zu einem Verlust von mehr als 30 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung führte. Dieses Ereignis markiert einen der schwersten Einbrüche in der Geschichte des Unternehmens.

Angesichts der finanziellen Schwierigkeiten hat Intel ein umfassendes Kostensenkungsprogramm angekündigt, das Einsparungen von zehn Milliarden US-Dollar vorsieht. Dieses Programm beinhaltet die Aussetzung der Dividenden, umfangreiche Entlassungen und Kürzungen bei den Kapitalausgaben. Trotz dieser drastischen Maßnahmen bleiben die Aussichten unsicher.

Analystenstimmen: Skepsis und Kritik

Stacy Rasgon von Bernstein äußerte sich in einer Mitteilung an die Kunden kritisch: „Unter anderen Umständen würden wir jetzt Gespräche mit unseren Kunden über die Fortführung des Unternehmens führen.“ Er sieht jedoch einen Hoffnungsschimmer in möglichen Subventionen und Partnerbeiträgen, die zusammen mit den Einsparungen und der ausgesetzten Dividende bis Ende 2025 etwa 40 Milliarden US-Dollar in die Kassen spülen könnten. Dies könnte Intel helfen, den schwierigen Marktbedingungen zu trotzen.

Blayne Curtis von Jefferies zeigte sich ebenfalls besorgt. Er verwies auf den sinkenden Marktanteil und den Druck auf die Margen, der in eine Abwärtsspirale führen könnte. Obwohl kurzfristige Verbesserungen bei Gewinn und Cashflow möglich seien, löse dies nicht die grundlegenden Herausforderungen. Curtis stufte die Aktie mit "Hold" ein und reduzierte sein Kursziel von 34 auf 28 US-Dollar.

Frank Lee von HSBC sprach von einem „erschütternden Fehlschlag bei den Margen“, der zu einem pessimistischen Ausblick für das dritte Quartal führte. Trotz des optimistischen Managements hinsichtlich der Produkt-Roadmap und langfristigen Strategie im Foundry-Geschäftsmodell bleibt das Vertrauen der Investoren gering. Lee senkte seine Bewertung der Intel-Aktie von "Halten" auf "Reduzieren" und das Kursziel von 35 auf 19,80 US-Dollar.

Staatliche Unterstützung und strategische Bedeutung

Die Bedeutung von Intel für die USA kann nicht unterschätzt werden. Anfang des Jahres sicherte sich das Unternehmen im Rahmen des Chips Act 8,5 Milliarden US-Dollar an direkten Finanzmitteln sowie elf Milliarden US-Dollar an Darlehen von der US-Regierung. Dieses Regierungsprogramm zielt darauf ab, die Position der USA in der Chipherstellung zu stärken und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Jordan Klein von Mizuho betonte in einer Mitteilung die strategische Bedeutung von Intel: „Unser Land und die Regierung können es sich nicht leisten, Intel untergehen zu lassen.“ Er unterstrich, dass Intel ein wesentlicher Akteur in der Foundry-Branche sei und die Unterstützung der Regierung sicher habe.