Intel im Umbruch: CEO-Suche sorgt für Turbulenzen – was Anleger wissen müssen

Suche nach externem CEO: Ein Bruch mit der Tradition

Intel steht vor einer der größten Herausforderungen seiner Geschichte: Die überraschende Absetzung von CEO Pat Gelsinger hat eine intensive Suche nach einem Nachfolger ausgelöst, bei der vor allem externe Kandidaten im Fokus stehen. Namen wie Matt Murphy, CEO von Marvell Technology, und der ehemalige Cadence-Design-Systems-Chef Lip-Bu Tan werden laut Insidern diskutiert.

Der Bruch mit der traditionellen Praxis, interne Führungskräfte an die Spitze zu befördern, deutet auf die Dringlichkeit hin, neue Perspektiven in das angeschlagene Unternehmen zu bringen. Intel steht unter enormem Druck, sich gegen Konkurrenten wie AMD, Nvidia und den Branchenriesen TSMC zu behaupten.

Schwere Zeiten für Intel: Aktienkurs unter Druck

Der Wechsel an der Spitze konnte Anleger nur kurzfristig überzeugen: Nach einem anfänglichen Kursanstieg verlor die Aktie wieder deutlich, mit einem Minus von mehr als 6 % am Dienstag. Analysten zeigen sich skeptisch, ob ein externer CEO die komplexen Probleme des Unternehmens kurzfristig lösen kann.

„Die Suche nach einem neuen CEO mit den erforderlichen Kompetenzen wird eine große Herausforderung“, erklärte Analyst John Vinh. Der Rückgang interner Talente durch frühere Managementwechsel verschärft die Situation. Unterdessen übernehmen CFO David Zinsner und Michelle Johnston Holthaus interimistisch die Leitung.

Kostenintensive Fehler: Gelsingers Vermächtnis

Pat Gelsinger hinterlässt ein schweres Erbe. Seine ambitionierten Investitionen in die Auftragsfertigung führten zu enormen Verlusten, ohne spürbare Fortschritte. Auch der Anschluss im Bereich Künstliche Intelligenz wurde verpasst, während Rivalen wie Nvidia und TSMC ihre Marktanteile weiter ausbauen konnten.

Die geplanten US-Chipfabriken, für die Intel milliardenschwere Subventionen zugesichert bekam, sind zwar ein wichtiger politischer Schritt, doch Analysten bezweifeln, dass sie kurzfristig zu einer operativen Erholung beitragen können.

Neustart mit Risiken: Was die Zukunft bringt

Intel muss sich nicht nur intern neu aufstellen, sondern auch strategisch neu ausrichten. Analysten sehen in der Abspaltung oder dem Verkauf der verlustreichen Auftragsfertigung eine mögliche Option, um das Unternehmen wieder profitabel zu machen. Gleichzeitig könnte eine Übernahme durch Konkurrenten wie Qualcomm ein Szenario sein, das den Aktienkurs stabilisiert.

Bis ein neuer CEO gefunden ist und klare Strategien vorliegen, bleibt die Aktie unter Druck. Anleger, die auf eine Übernahme spekulieren, könnten von diesem Szenario profitieren. Andernfalls sollten Investoren abwarten, bis sich eine nachhaltige Erholung abzeichnet.