Intel sichert sich Milliardenförderung für Pentagon-Chips

Intel Corp. hat sich offiziell Fördermittel in Höhe von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar durch die US-Regierung gesichert, um Halbleiter für das Pentagon herzustellen. Dies geschah nach einem bindenden Abkommen mit US-Behörden, wie Insider berichten.

Geheimes Programm „Secure Enclave“ für militärische Chips

Das geheimnisvolle Programm namens „Secure Enclave“ zielt darauf ab, die Produktion fortschrittlicher Chips für militärische und nachrichtendienstliche Anwendungen zu etablieren. Es erstreckt sich über mehrere Bundesstaaten, darunter auch eine Produktionsstätte in Arizona.

Obwohl Intel immer als Favorit für diese Förderung galt, gab es Bedenken anderer Chiphersteller und Diskussionen in Washington, ob es klug sei, sich auf ein Unternehmen zu verlassen. Zudem gab es Finanzierungsstreitigkeiten, die Intels Gesamtförderung gefährdeten.

Milliardenförderung unter dem Chips and Science Act

Die Finanzierung könnte bereits nächste Woche offiziell angekündigt werden. Diese 3,5 Milliarden US-Dollar kommen zusätzlich zu den möglichen 8,5 Milliarden US-Dollar an Fördergeldern und 11 Milliarden US-Dollar an Krediten, die Intel bereits im März im Rahmen des Chips and Science Act zugesprochen wurden. Dieses Gesetz wurde 2022 von Präsident Joe Biden unterzeichnet, um die US-Halbleiterproduktion zu revitalisieren und die Abhängigkeit von Asien zu verringern.

Intel verhandelt noch über die Bedingungen dieses umfassenderen Förderpakets, das unter anderem Einrichtungen in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon unterstützen soll. Wie andere Gewinner des Chips Act hat auch Intel bisher kein Geld erhalten, und die Vergabe wird als vorläufig betrachtet. Die Mittel für „Secure Enclave“ stammen ebenfalls aus dem Chips Act-Programm des Handelsministeriums, wurden jedoch außerhalb des Standardantragsverfahrens vergeben.

US-Regierung vertraut auf Intel trotz Unternehmenskrise

Der Deal für „Secure Enclave“ zeigt, dass die US-Regierung weiterhin auf Intel setzt, obwohl das Unternehmen zuletzt mit schweren finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Im vergangenen Monat veröffentlichte Intel einen enttäuschenden Quartalsbericht, der die Aktienkurse einbrechen ließ und Zweifel an den ehrgeizigen Plänen von CEO Pat Gelsinger aufkommen ließ, der auf weltweite Investitionen in Produktionsstätten setzt.

Intel überdenkt nun aktiv seine Produktionspläne, wobei Projekte außerhalb der USA eher verschoben oder gestoppt werden könnten als die wichtigsten Standorte in Arizona und Ohio.

Biden-Administration hat wenige Alternativen

Der Deal verdeutlicht auch den Mangel an Alternativen für die Biden-Administration. Pentagon-Vertreter bestehen darauf, modernste Halbleiter von einem amerikanischen Unternehmen zu beziehen, und Intel ist der einzige US-Hersteller von fortschrittlichen Prozessoren. Andere Hersteller wie die Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. und Samsung Electronics Co. aus Südkorea bauen zwar Fabriken auf US-Boden mit Unterstützung des Chips Act, doch diese kommen für das „Secure Enclave“-Programm nicht in Frage.

Es ist unklar, welche Chipmodelle Intel für das Pentagon produzieren wird. Trotz seiner jüngsten Probleme konnte Intel andere Unternehmen wie Microsoft dazu bewegen, über die Nutzung der neuen Produktionsstätte in Ohio nachzudenken, jedoch gibt es bisher keine großen Aufträge oder signifikante Einnahmen.