Q4-Ergebnisse: Stabilität in schwierigen Zeiten

Im vierten Quartal konnte Infineon seinen Umsatz um 6% gegenüber dem Vorquartal auf 3,92 Milliarden Euro steigern. Besonders die Bereiche Automotive (ATV) und Green Industrial Power (GIP) trugen zu diesem Anstieg bei. Die Segment-EBIT-Marge kletterte auf 21,2% von 19,8% im Vorquartal. Trotz dieser positiven Entwicklung bleibt das Umfeld herausfordernd, was sich im Jahresvergleich bemerkbar macht: Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften sank um 49% auf 384 Millionen Euro im Vergleich zu Q4 2023.

Schwaches Gesamtjahr und gedämpfte Prognose für 2025

Für das Gesamtjahr 2024 meldete Infineon einen Umsatzrückgang von 8% auf 14,96 Milliarden Euro und eine um 29% reduzierte Segmentergebnis-Marge von 20,8%. Besonders betroffen war der Bereich Power & Sensor Systems (PSS) mit einem Umsatzminus von 19% und einer gesunkenen Marge von 10,9%. Der Ausblick für das Geschäftsjahr 2025 bleibt ebenfalls verhalten: Das Unternehmen erwartet aufgrund der schwachen Nachfrage eine leichte Umsatzeinbuße. Die Segmentergebnis-Marge wird im mittleren bis oberen Zehnerbereich gesehen. Die Investitionen sollen sich auf rund 2,5 Milliarden Euro belaufen, mit einem Fokus auf den Ausbau der Produktionskapazitäten für SiC- und GaN-Halbleiter in Kulim und Villach.

Langfristige Chancen im Bereich der Dekarbonisierung und Digitalisierung

Trotz der gegenwärtigen Herausforderungen bleibt Infineon optimistisch in Bezug auf seine langfristigen Wachstumschancen. CEO Jochen Hanebeck betonte, dass strukturelle Wachstumsbereiche wie Dekarbonisierung und Digitalisierung weiterhin intakt seien und durch Infineons „Step Up“-Programm unterstützt werden. Das Unternehmen setzt auf neue Investitionen in SiC- und GaN-Technologien, die besonders im Automobilsektor und bei erneuerbaren Energien Anwendung finden. Im Automobilbereich rechnet Infineon weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach Lösungen für Elektromobilität und fortgeschrittene Fahrerassistenzsysteme (ADAS).

Ausblick und Dividendenpolitik

Infineon plant für das kommende Jahr eine Dividende von 0,35 Euro pro Aktie, unverändert gegenüber dem Vorjahr, trotz des rückläufigen Geschäfts. Mit dieser Entscheidung signalisiert das Unternehmen seinen Aktionären Stabilität und eine langfristige Wachstumsstrategie. Gleichzeitig bleibt der Finanzspielraum für weitere Investitionen erhalten, die für eine Rückkehr auf den Wachstumspfad nötig sind.

Kann Infineon den Umschwung schaffen und in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt wieder wachsen?

Die Anleger-Community zeigt sich besorgt über die verhaltene Prognose und den Umsatzrückgang. Diskussionen drehen sich vor allem um die Frage, ob die aktuellen Investitionen Infineon die notwendige Resilienz verleihen, um den langfristigen Herausforderungen gewachsen zu sein.