Anhaltende Glyphosat-Klagen belasten Bayer

Die Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 brachte nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche rechtliche Herausforderungen mit sich. Besonders die Glyphosat-basierten Produkte, die Bayer durch Monsanto erhielt, sind in zahlreiche Rechtsstreitigkeiten verwickelt. Vor allem in den USA sieht sich Bayer immer noch mit Tausenden von Klagen konfrontiert, die behaupten, dass das Unkrautvernichtungsmittel Roundup Krebs verursachen kann.

Positives Urteil aus Australien

Ein Hoffnungsschimmer für Bayer kam kürzlich aus Australien, wo ein Bundesgericht eine Sammelklage abgewiesen hat. Der Hauptkläger hatte behauptet, Roundup habe bei ihm ein Non-Hodgkin-Lymphom verursacht, aber das Gericht befand, dass die Beweise dafür nicht ausreichten. Dieses Urteil könnte Signalwirkung haben und ähnliche Klagen in Australien und Kanada abschwächen.

Vergleichsvereinbarungen und anhängige Klagen in den USA

Während die Nachrichten aus Australien positiv sind, bleiben die rechtlichen Herausforderungen in den USA bestehen. Bis zum 23. April 2024 konnte Bayer bereits viele Vergleichsvereinbarungen erzielen, doch es sind immer noch etwa 57.000 Ansprüche offen. Diese anhaltenden Klagen belasten die finanzielle Performance und den Aktienkurs des Unternehmens erheblich.

Aktuelle Kursentwicklung und Analystenmeinungen

Trotz der jüngsten positiven Nachrichten aus Australien bleibt die Bayer-Aktie unter Druck. Nachdem die Aktie 2023 bereits um 30 Prozent gefallen war, steht für 2024 bisher ein Minus von 20 Prozent zu Buche. Aktuell liegt die Aktie bei 27,56 Euro.

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Analysten sehen jedoch Potenzial in der Aktie, besonders nach dem Urteil in Australien, das als positiver Impuls für den gebeutelten Kurs gewertet wird.

Langfristige Aussichten und Dividendenerwartungen

Bayer hat kürzlich Quartalszahlen veröffentlicht, die einen leichten Rückgang im Gewinn und Umsatz zeigen. Im jüngsten Quartal erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 2,04 Euro je Aktie und einen Umsatz von 13,77 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 4,34 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Analysten prognostizieren dennoch eine attraktive Dividende von 1,11 EUR pro Aktie für das Jahr 2024, was das Vertrauen in die langfristige Stabilität des Unternehmens unterstreicht.

Fazit

Die Bayer-Aktie steht weiterhin vor erheblichen Herausforderungen durch die Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten, insbesondere in den USA. Dennoch bieten positive Gerichtsentscheidungen wie das jüngste Urteil in Australien und stabile Dividendenerwartungen Hoffnung für Investoren. Langfristig bleibt abzuwarten, wie Bayer die anhängigen Klagen bewältigt und ob sich der Aktienkurs nachhaltig erholen kann.