Profis stocken massiv auf – Kleinanleger noch zögerlich

Der Videospielhändler GameStop steht wieder im Fokus der Börsenwelt, und diesmal sind es vor allem institutionelle Investoren, die sich in Stellung bringen. Laut aktuellen Daten von Fintel.io haben professionelle Anleger ihre Beteiligungen in den letzten Wochen erheblich ausgebaut. Mittlerweile halten sie mehr als 140 Millionen Aktien des Unternehmens, das entspricht fast 50 Prozent der insgesamt rund 305 Millionen ausstehenden Aktien.

Ein Blick auf die größten Aktionäre zeigt: Vanguard, einer der weltweit führenden Vermögensverwalter, hat seinen Anteil an GameStop signifikant erhöht. Die SEC-Unterlagen belegen, dass Vanguard seine Beteiligung von zuvor 6,3 Prozent auf 8,7 Prozent gesteigert hat.

"Kein Zeichen für eine Meinung zur Aktie"

Interessant dabei: Die Aufstockung der Anteile seitens Vanguard erfolgt nicht aus einer gezielten Bewertung der Aktie. „Jede Änderung unserer Beteiligung spiegelt lediglich die Struktur unserer Indexfonds und deren Benchmarking wider“, so ein Sprecher von Vanguard gegenüber MarketWatch. Dies sei kein Hinweis auf eine strategische Einschätzung der Aktie, betonte er weiter.

Kursgewinne und alte Höhen: Die Rückkehr der Meme-Aktie?

GameStop, einst das Aushängeschild der sogenannten Meme-Aktien, hat in diesem Jahr bereits eine beeindruckende Performance hingelegt. Mit einem Kursplus von über 62 Prozent im Jahr 2024 beweist das Unternehmen, dass es trotz des Hypes aus 2021 keinesfalls in Vergessenheit geraten ist. Damals führte ein spektakulärer Short Squeeze dazu, dass Privatanleger den Kurs in die Höhe trieben – eine klare Botschaft an Hedgefonds, die auf fallende Kurse gesetzt hatten.

Aktuell scheint die Dynamik jedoch eine andere Richtung einzuschlagen: Dieses Mal sind es vor allem institutionelle Gelder, die eine mögliche Aufwärtsbewegung vorbereiten, während Kleinanleger abwarten. Ob sie den Anschluss finden, bleibt abzuwarten.

Kurs und Bewertung im Fokus

Mit einem aktuellen Kurs von 28,45 US-Dollar und einer Marktkapitalisierung von etwa 12 Milliarden US-Dollar ist GameStop zwar noch weit entfernt von den Höchstständen des Short Squeeze 2021, als die Aktie über 81 US-Dollar notierte. Dennoch bleibt sie ein Kandidat für potenzielle Kursausschläge – insbesondere, wenn institutionelles Kapital den Weg vorgibt.

GameStop selbst hält sich derweil mit neuen Impulsen zurück. Seit der Ankündigung einer Partnerschaft mit dem Bewertungsdienst Collectors am 15. Oktober ist es still um das Unternehmen geworden. Doch hinter den Kulissen könnten sich weitere Entwicklungen anbahnen, die sowohl institutionelle als auch private Anleger aufhorchen lassen.