Trump-Zölle bringen Druck

Die geplanten Importzölle der USA auf europäische Fahrzeuge treffen Ferrari besonders empfindlich. Laut JPMorgan könnten die Maßnahmen den Absatz beeinträchtigen und die Marge unter Druck setzen – was auch zur Senkung des Kursziels für die Ferrari-Aktie führte.

Dennoch bleibt Bernstein bei seiner „Outperform“-Einschätzung, da die Kundenbasis als außergewöhnlich preistolerant gilt.

Preiserhöhung als Antwort

Ferrari selbst reagiert bereits: In den USA sollen die Preise um bis zu 10 % steigen, um die Mehrkosten durch die Zölle aufzufangen. Das betrifft insbesondere Modelle wie den Roma, Portofino und Purosangue. Laut Bernstein dürfte das Preisschild für viele Käufer zweitrangig bleiben – der Mythos Ferrari habe noch immer Signalwirkung, selbst bei gestiegenen Kosten.

Analystenmeinungen gespalten

Die Einschätzungen am Markt sind zwiegespalten. Während JPMorgan das Kursziel auf rund 355 EUR senkte, bleibt man bei Bernstein bei einer Prognose von über 410 EUR, gestützt auf die hohe Markentreue und Preissetzungsmacht. Für 2024 rechnet der Markt dennoch mit einem moderaten Umsatzwachstum – getragen von hoher Nachfrage im Mittleren Osten und Asien.

US-Markt bleibt Schlüsselregion

Mit rund 30 % Umsatzanteil bleibt Nordamerika Ferraris größter Einzelmarkt. Das macht die Zollthematik besonders brisant – und lässt den geplanten Produktionsausbau in Maranello in einem neuen Licht erscheinen. Die jüngst gestiegene Handelsaktivität bei Ferrari-Aktien deutet jedenfalls auf ein wachsendes Anlegerinteresse – sowohl aus Sorge als auch aus spekulativer Hoffnung.