Umsatzflaute und Prognose-Schock: FedEx enttäuscht erneut

FedEx hat am Donnerstagabend mit einer erneuten Gewinnwarnung für Aufsehen gesorgt – und die Aktie prompt in den Keller geschickt. Nachbörslich verlor das Papier über 5 % an der Nasdaq, nachdem der US-Logistikkonzern zum dritten Mal in Folge seine Jahresprognose einkassierte. Besonders schmerzlich: Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn musste das Unternehmen die Erwartungen deutlich zurückschrauben.

Für das laufende Geschäftsjahr stellt FedEx nun nur noch einen stagnierenden oder leicht rückläufigen Umsatz in Aussicht. Beim Gewinn je Aktie wurde die Prognosespanne von zuvor 16,45 bis 17,45 US-Dollar auf 15,15 bis 15,75 US-Dollar gesenkt. CEO Raj Subramaniam spricht offen von einem „extrem herausfordernden Umfeld“. Ursachen seien unter anderem die schleppende US-Industriekonjunktur, eine schwache B2B-Nachfrage, ein verkürztes Weihnachtsgeschäft und ungünstige Wetterbedingungen. Finanzchef John Dietrich ergänzt: „Die anhaltende Unsicherheit in der US-Wirtschaft belastet unser Geschäft erheblich.“

Erwartungen verfehlt: Quartalszahlen bleiben hinter den Prognosen

Im dritten Geschäftsquartal konnte FedEx zwar ein leichtes Umsatzplus von 2 % auf 22,2 Milliarden US-Dollar verbuchen, blieb beim Gewinn jedoch hinter den Analystenerwartungen zurück. Der bereinigte Gewinn lag bei 4,51 US-Dollar je Aktie – weniger als von der Wall Street prognostiziert. Dieser Rückschlag trifft den Konzern zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn erst im Dezember hatte FedEx Pläne zur Abspaltung seines profitablen Frachtgeschäfts bekannt gegeben.

Die Aktie ist seit Jahresbeginn bereits um rund 12 % gefallen. Nach der neuerlichen Prognosekorrektur wächst der Druck auf das Management, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

DHL im Sog: Anleger fürchten Branchenprobleme

Die schwachen Aussichten bei FedEx setzen auch die europäische Konkurrenz unter Zugzwang. Besonders die DHL Group gerät ins Visier besorgter Anleger. Am Freitagvormittag rutschte der Kurs der DHL-Aktie im Xetra-Handel um mehr als zwei Prozent ab – ein Minus, das die Aktie mit 41,13 Euro (Stand: 11:08 Uhr) zu den größten DAX-Verlierern machte.

Die Sorge: Auch DHL könnte stärker unter der angespannten Industriekonjunktur und der Nachfrageschwäche im B2B-Geschäft leiden – genau jenen Faktoren, die FedEx derzeit zu schaffen machen. Die Kursreaktion signalisiert ein wachsendes Misstrauen gegenüber der Ertragskraft der gesamten Logistikbranche im aktuellen makroökonomischen Umfeld.