Ein Abschied mit Signalwirkung: COO verlässt Evotec

Dr. Craig Johnstone, der seit 2019 als Chief Operating Officer (COO) bei Evotec tätig war, wird das Hamburger Biotech-Unternehmen zum Jahresende 2024 verlassen. Dies gab das Unternehmen offiziell bekannt, ohne jedoch spezifische Gründe für seinen Rücktritt zu nennen. Der britische Manager war insgesamt zwölf Jahre bei Evotec beschäftigt und spielte eine Schlüsselrolle bei der weltweiten Expansion der Operations des Unternehmens.

Dr. Christian Wojczewski, CEO von Evotec, und Prof. Dr. Iris Löw-Friedrich, Vorsitzende des Aufsichtsrats, dankten Johnstone für seinen „bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Unternehmens“. Johnstone selbst betonte in einer persönlichen Stellungnahme die Stärke des Teams und wünschte Evotec weiterhin Erfolg. Bis eine dauerhafte Lösung gefunden ist, wird ein internes Führungsteam die Aufgaben des COO übernehmen.

Was steckt hinter dem geplatzten Halozyme-Deal?

Die Nachricht von Johnstones Abschied kommt inmitten anhaltender Übernahmespekulationen. Das amerikanische Biotechunternehmen Halozyme hatte Evotec vor wenigen Wochen ein Übernahmeangebot in Höhe von 2 Milliarden Euro oder 11 Euro pro Aktie unterbreitet. Doch die Gespräche scheiterten. Laut Halozyme-CEO Helen Torley war Evotec nicht bereit, konstruktive Verhandlungen zu führen. Auf der anderen Seite erklärte Evotec, dass vor dem Angebot kein direkter Kontakt bestand und auch nach Bekanntgabe des Interesses kein Austausch stattgefunden habe.

Trotzdem bleibt die Option auf dem Tisch: Evotec prüft weiterhin das Angebot, nachdem Halozyme offiziell sein Interesse schriftlich bekundet hatte. Analysten sehen das gescheiterte Angebot als Signal für die derzeit angespannte Situation bei Evotec. Die Deutsche Bank Research stufte die Aktie kürzlich mit einem „Sell“-Rating und einem Kursziel von 4 Euro ein, weit entfernt von dem ursprünglichen Angebotspreis.

Ein neuer Spieler im Fokus: Triton steigt ein

Die Übernahmegerüchte erhalten zusätzliche Dynamik durch den Einstieg des Finanzinvestors Triton. Mit einem Anteil von 10 Prozent hat sich Triton als starker strategischer Partner positioniert. Analyst Falko Friedrichs betont, dass der Fokus nun auf den nächsten Schritten von Triton liegt, der möglicherweise eigene Pläne für das Biotech-Unternehmen verfolgt. Die Beteiligung könnte auch eine Reaktion auf die gestiegenen Spekulationen sein und zeigt das Interesse an Evotecs Potenzial im globalen Wirkstoffmarkt.