Disneys Überraschungserfolg: Streaming-Geschäft erstmals profitabel

Der Unterhaltungsgigant Disney hat mit seinen jüngsten Quartalsergebnissen die Erwartungen übertroffen und dabei erstmals einen Gewinn im Streaming-Segment erzielt. Trotz Herausforderungen im Freizeitparkgeschäft zeigt der Konzern beeindruckende Zahlen.

Starkes Umsatzwachstum

Dank Erfolgen wie dem animierten Film "Alles steht Kopf 2" und positiven Entwicklungen im Streaming-Sektor konnte Disney seinen Gesamtumsatz im dritten Quartal um 4 Prozent auf 23,2 Milliarden US-Dollar steigern. Analysten hatten mit 23,1 Milliarden US-Dollar gerechnet. Besonders das Filmstudio-Segment überzeugte mit einem Gewinn von 254 Millionen US-Dollar.

Streaming-Sparte im Aufwind

Disney+ und seine Streaming-Dienste wie Hulu und ESPN+ erzielten erstmals einen operativen Gewinn von 47 Millionen US-Dollar, was die Verluste der vergangenen Jahre wettmacht. Vor einem Jahr hatte dieser Bereich noch 512 Millionen US-Dollar Verlust verbucht. Insgesamt verzeichnete der Entertainment-Bereich einen dreimal höheren operativen Gewinn als im Vorjahresquartal und erreichte 1,2 Milliarden US-Dollar.

Freizeitparks unter Druck

Im Gegensatz dazu schwächelt das Segment "Erlebnisse", das Freizeitparks und Merchandise umfasst. Der Gewinn sank um 3 Prozent auf 2,22 Milliarden US-Dollar. Disney warnte vor einer moderaten Nachfrage in den US-Freizeitparks in den kommenden Quartalen. Auch Disneyland Paris litt unter den Auswirkungen der Olympischen Spiele.

Aktienkurs und Marktreaktionen

Die Reaktion der Börse auf die Quartalsergebnisse war gemischt. Die Disney-Aktie fiel zunächst, erholte sich jedoch und notiert nun leicht im Plus. Der Gesamtgewinn des Unternehmens belief sich auf 2,6 Milliarden US-Dollar, verglichen mit einem Verlust von 460 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal.

Maßnahmen gegen Passwort-Sharing

Ab September wird Disney verstärkt gegen das Teilen von Login-Daten bei Disney+ vorgehen, ähnlich wie es Konkurrent Netflix bereits erfolgreich getan hat. Ziel ist es, mehr Nutzer zu eigenen Abonnements zu bewegen. Der Streamingdienst zählte Ende des Quartals 118,3 Millionen Abonnenten, ein Anstieg um ein Prozent gegenüber dem Vorquartal.

Weitere Investitionen und Herausforderungen

Im Zuge einer weiteren Expansion hat Disney 1,5 Milliarden US-Dollar in eine achtprozentige Beteiligung an der Spielefirma Epic Games ("Fortnite") investiert. Zudem könnte die vollständige Übernahme von Hulu bis zu 5 Milliarden US-Dollar teurer werden als ursprünglich erwartet. Der endgültige Preis hängt von einer Bewertung ab, die derzeit zwischen Disney und NBC-Besitzer Comcast verhandelt wird.

Die Ergebnisse zeigen, dass Disney trotz Herausforderungen im Freizeitparkgeschäft und hohen Kosten im Streaming-Sektor weiterhin erfolgreich wächst und profitabel ist.