Glasfaser für Millionen: Telekom bleibt auf Wachstumskurs

Die Deutsche Telekom treibt den Ausbau ihres Glasfasernetzes mit Hochdruck voran. „Wir freuen uns, inzwischen 10 Millionen Haushalte mit Glasfaser versorgen zu können“, verkündete Srini Gopalan, Chef von Telekom Deutschland, beim Netzetag in Berlin. Während diese Haushalte technisch erschlossen sind („Homes Passed“), nutzen bisher nur 1,3 Millionen aktiv einen Glasfaseranschluss. Dennoch hält das Unternehmen an seinen ehrgeizigen Plänen fest. Bis 2024 will die Telekom etwa ein Drittel des Glasfaserausbaus in Deutschland eigenständig realisiert haben.

Die ambitionierten Pläne sehen vor, jährlich rund 2,5 Millionen Haushalte an das Glasfasernetz anzubinden. Gopalan bekräftigte, dass der flächendeckende Ausbau bis 2030 realistisch sei, obwohl er Herausforderungen sieht: „Wir müssen noch etwa 60 Prozent des Landes abdecken.“ Dafür wären jedoch 4 Millionen neue Anschlüsse pro Jahr nötig, was das Ziel zu einer echten Mammutaufgabe macht.

Bürokratie und Debatten bremsen den Fortschritt

Trotz aller Fortschritte klagt die Telekom über schleppende Genehmigungsverfahren. Besonders moderne Verlegetechniken, die weniger invasive Eingriffe in Straßen erfordern, scheitern oft an langwierigen bürokratischen Hürden. „Wir benötigen immer noch fünf bis sechs Genehmigungen, um in einer Straße tätig zu werden“, kritisierte Gopalan.

Auch die Diskussionen über Doppelausbau und die Migration vom Kupfernetz zum Glasfasernetz sieht Gopalan als wenig hilfreich. Statt Kooperation zu fördern, würden überflüssige Streitigkeiten die Effizienz hemmen. Während Wettbewerber klare Regelungen für den Übergang zu Glasfaser fordern, weist die Telekom Vorwürfe eines „Zwangsanbieterwechsels“ zurück.

5G und Infrastruktur: Telekom setzt auf Highspeed-Innovation

Parallel zum Glasfaserausbau glänzt die Telekom im Mobilfunk. Laut Technikchef Abdu Mudesir erreicht das 5G-Netz inzwischen 98 Prozent der Bevölkerung. Um dem steigenden Datenvolumen gerecht zu werden, verdoppelt das Unternehmen die Kapazitäten an seinen Antennen. „Wir bringen 1 Gbit/s an jeden Standort“, kündigte Mudesir an. Bisher ist ein Drittel der Antennenstandorte modernisiert, bis 2028 soll das gesamte Netz aufgerüstet sein.

Erfolge zeigt die Telekom auch entlang von Bahnstrecken und Autobahnen. 1.900 Mobilfunkstandorte entlang von Bahntrassen wurden modernisiert, 470 neue kamen hinzu. Entlang der Autobahnen sind zwei Standorte fertiggestellt, weitere 20 in Bau. Insgesamt plant die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm 250 neue Standorte.

Analysten loben Telekom-Aktie

Nicht nur in der Infrastruktur, auch an der Börse setzt die Deutsche Telekom Akzente. Die US-Bank JPMorgan behält die Aktie auf ihrer renommierten „Analyst Focus List“. Seit 2020 legte die T-Aktie beeindruckende 140 Prozent zu, wobei das Kurs-Gewinn-Verhältnis stabil blieb. Analyst Akhil Dattani bezeichnete das Wachstum als „angemessen untermauert“. Mit einer Spitzenmarke von 30,09 EUR am Donnerstag bleibt die Aktie ein Favorit unter Branchenführern.