Deutsche Bank vor wichtigem Trendtest: Aktien steigen leicht

Am Dienstag stehen die Aktien der Deutschen Bank vor einem wichtigen Test ihres Korrekturtrends. Nach einer Empfehlung der Investmentbank Barclays legten die Aktien des Frankfurter Finanzinstituts im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate rund ein Prozent zu und notierten bei knapp 14,90 Euro. Ein entscheidender Abwärtstrend, der vom Jahreshoch im April bei etwa 17 Euro und den Zwischenhochs im Juli verläuft, liegt bei gut 15 Euro.

Barclays setzt auf starkes Ergebnispotenzial

Flora Bocahut, die neu für die Deutsche Bank zuständige Expertin bei Barclays, sieht großes Potenzial im Geschäftsmix des Instituts, insbesondere in einem Umfeld sinkender Zinsen. Ihrer Einschätzung nach wird das Ergebnispotenzial der Deutschen Bank vom Markt klar unterschätzt. Bocahut hebt hervor, dass ihre Prognosen bis 2026 um bis zu 21 Prozent über dem Marktkonsens liegen. Zusätzlich lobt sie den beträchtlichen Ausschüttungsspielraum, der sich bald positiv bemerkbar machen könnte.

Stärkung des Vermögensverwaltungsgeschäfts in Großbritannien

In einem weiteren Schritt zur Stärkung ihres internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts hat die Deutsche Bank den ehemaligen Citigroup-Manager Adam Proctor eingestellt. Proctor, der seine Karriere bei Barclays begann und über 13 Jahre bei Citi tätig war, wird ab nächsten Monat als Managing Director und Senior Relationship Manager in London tätig sein. Er wird sich auf ultrareiche Privatkunden und deren Investmentfirmen konzentrieren und direkt an James Whittaker, den Leiter der UK Private Bank der Deutschen Bank, berichten.

Proctor bringt umfassende Erfahrung mit, unter anderem aus seiner Tätigkeit bei der Verwaltung des Familienbüros des britischen Milliardärs Simon Nixon und zuletzt als CFO eines Indoor-Farming-Startups. Die Einstellung Proctors ist Teil der Wachstumsstrategie der Deutschen Bank, die bereits seit 2019 verfolgt wird. Besonders der britische Markt gilt als entscheidender Wachstumstreiber im Bereich der Vermögensverwaltung.

Finanzierung großer Übernahmen im Glücksspielsektor

Zusätzlich wird die Deutsche Bank eine führende Rolle bei einem Finanzierungsdeal im Umfang von 4,325 Milliarden US-Dollar übernehmen, der zur Finanzierung der Übernahme zweier Casino-Ausrüstungsunternehmen durch Apollo Global Management dient. Die Finanzierung soll über Hochzinsanleihen und einen besicherten Kredit realisiert werden. Dieser Schritt markiert eine weitere bedeutende Beteiligung der Deutschen Bank an großen Übernahmen im US-Markt.

Mit Blick auf die kommenden Monate wird erwartet, dass die Aktivität bei der Finanzierung von Übernahmen im Bereich von Non-Investment-Grade-Firmen zunehmen wird. Dies zeigt auch ein weiterer Deal, bei dem die Bank of America eine führende Rolle bei der Finanzierung der Übernahme einer Feuerschutzeinheit durch Lone Star Funds übernimmt.