DAX auf Rekordjagd: Knappes Verfehlen der 19.000-Punkte-Marke

Der DAX schloss den August mit einem beeindruckenden Lauf ab und näherte sich am Freitag bis auf wenige Punkte der magischen 19.000er-Marke. Trotz dieser starken Performance gingen die Anleger gegen Ende des Handelstages vorsichtiger vor, was den Leitindex letztlich mit einem minimalen Minus von 0,03 Prozent bei 18.906,92 Punkten aus dem Handel gehen ließ. Der DAX konnte damit ein Wochenplus von 1,5 Prozent und ein Monatsplus von 1,8 Prozent verbuchen. Besonders beachtlich: Seit dem panikartigen Kursrutsch Anfang August hat der Index knapp 2.000 Punkte zurückgewonnen.

Vonovia und Siemens Energy führen den DAX an

Im Verlauf des Freitags verzeichnete der MDAX einen Zuwachs von 0,76 Prozent und schloss bei 25.703,44 Punkten. Besonders gefragt waren im DAX die Aktien von Vonovia, die um 1,7 Prozent zulegten. Treibender Faktor war hier die Aussicht auf sinkende Zinsen, die den Immobiliensektor beflügelte. Noch besser lief es für Siemens Energy, deren Kurs sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hat. Nach Gewinnmitnahmen zu Beginn der Woche konnte der Energietechnikkonzern bis Freitag wieder kräftig zulegen und erreichte das höchste Kursniveau seit Anfang August.

Zinssenkungshoffnungen im Fokus

Die Marktteilnehmer richteten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die Zinsentwicklungen. Neue Preisdaten aus den USA stützen die Erwartungen, dass sowohl die EZB als auch die US-Notenbank Fed bald die Zinsen senken könnten. "Für die EZB steht die Tür für eine Zinssenkung im September sperrangelweit offen", so Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Diese Aussicht befeuerte die Kauflaune, auch wenn Analysten vor einer Überhitzung des DAX warnen. Robert Halver von der Baader Bank spricht dennoch von guten Chancen auf einen "goldenen Aktien-Herbst".

Uneinigkeit über den September

Trotz der starken Performance des DAX im August bleibt der Ausblick für den September umstritten. Während technische Analysten die nächsten Ziele bei 19.100 bis 19.300 Punkten sehen, erinnert Portfoliomanager Thomas Altmann daran, dass der September in den letzten vier Jahren Verluste gebracht hat. "Die letzten vier September waren beim DAX negativ", betonte Altmann, was die Anleger vorsichtig stimmen könnte.

Europäische Märkte uneinheitlich

Abseits des DAX präsentierten sich die europäischen Märkte gemischt. Während der EuroStoxx 50 leicht ins Minus rutschte, konnte der Schweizer SMI leicht zulegen. An der Wall Street setzte der technologielastige Nasdaq 100 seinen Aufwärtstrend fort, während der Dow Jones trotz eines soliden Schlussspurts nur knapp unter seinem Rekordhoch schloss.

Euro und Anleihenmarkt stabil

Der Euro fiel leicht auf 1,1059 US-Dollar, während die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen auf 2,25 Prozent anstieg. Der Rentenindex Rex und der Bund-Future zeigten sich nur leicht verändert. Insgesamt bleibt die Hoffnung auf fallende Zinsen ein starker Treiber an den Märkten, auch wenn der DAX sein Rekordhoch vor dem langen Wochenende in den USA nicht verteidigen konnte.