Der Dax startete zu Beginn der Woche einen Erholungsversuch, nachdem er in den letzten Wochen um 4,5 Prozent gefallen war. Er stieg am heutigen Montag um 0,7 Prozent auf 14.797 Punkte. Analysten gehen allerdings davon aus, dass die Gewinne im Dax erst einmal begrenzt sein dürften.

Krieg im Nahen Osten und Wirtschaft sorgen für Unsicherheiten

Angesichts der Zuspitzung des Nah-Ost-Konflikts stehe die Markt-Stabilisierung auf wackeligen Füßen. Zusätzlich zu den Bedenken aufgrund des Krieges dürften auch die wirtschaftlichen Aussichten viele Investoren zurückhalten. Die vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal um 0,1 Prozent geschrumpft ist. "Das Minus dürfte kein Ausreißer sein", warnt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Im Winterhalbjahr werde die deutsche Wirtschaft wohl erneut etwas schrumpfen, was auf die massiven Zinserhöhungen der EZB und anderer Zentralbanken zurückzuführen ist.

Bald noch mehr Gewinner neben Siemens Energy? 

Doch der DAX nähert sich einem günstigen Zeitraum im Aktienmarkt, der nach Halloween beginnt und statistisch gesehen die besten sechs Monate des Jahres beinhaltet, was als "Halloween-Effekt" oder "best six months"-Strategie bekannt ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Kurse Anfang November tatsächlich steigen. Später am Tag werden heute außerdem die Inflationszahlen für den Oktober erwartet, wobei Experten einen weiteren Rückgang der Teuerungsrate auf 4,0 Prozent prognostizieren.

Zu den stärksten Gewinnern im DAX gehört zum Wochenstart Siemens Energy. Das Unternehmen verzeichnete starke Gewinne, nachdem der Aktienkurs zuvor um mehr als 35 Prozent gefallen war, als Siemens Energy Milliardengarantien vom Bund in Anspruch nehmen wollte. Aktuell notiert das Papier bei 7,60 Euro (Stand: 30.10.2023, 16 Uhr) im Handel von Lang und Schwarz. 

Industriekonzern Schaeffler und Ölpreise unter Druck 

Anders sah es beim Industriekonzern Schaeffler aus. Die Aktie verlor stark an Wert und markierte den tiefsten Stand bei 4,70 Euro seit über einem Jahr, nachdem die UBS eine Verkaufsempfehlung für die Aktie ausgesprochen hatte. Das Minus bei Schaeffler beläuft sich im laufenden Jahr auf 27 Prozent. 

Auch die Entwicklung der Ölpreise lässt zu wünschen übrig. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent liegt derzeit bei 89,50 Dollar, was einem Rückgang um 1,0 Prozent im Vergleich zum Freitag entspricht. Händler merken an, dass der verstärkte militärische Einsatz Israels im Gazastreifen bisher noch keine erwarteten Vergeltungsmaßnahmen seitens des Irans oder seiner Verbündeten ausgelöst hat. Dies hat die Bedenken hinsichtlich einer möglichen Unterbrechung der regionalen Rohölversorgung verringert.