Der Dax baute in den letzten Tagen Momentum auf. Seine starke Vorstellung zog und zieht immer mehr Anleger und Kapital an. Die Rally gewann an Fahrt. Der Ausbruch über die 20.000 Punkte könnte nun weitere Kräfte freisetzen. Allerdings, und das haben wir an dieser Stelle bereits ein ums andere Mal thematisiert, sind Ausbruchssituationen eine durchaus heikle Angelegenheit, die man auch nicht unterschätzen sollte. Denn fällt der Ausbruchsversuch zügig in sich zusammen, ohne Relevanz zu entwickeln, dann könnte sich wiederum eine veritable Abwärtsdynamik entwickeln. Insofern gilt: Der Dax muss das Ausbruchsszenario vorantreiben. Jeder Tag, an dem der Index oberhalb von 20.000 Punkten notiert, ist aus bullischer Sicht ein guter Tag. Der Weg auf der Oberseite ist nun erst einmal frei; frei von Widerständen und psychologisch wichtigen Marken. 

Mit ganz anderen Problemen muss sich die Bayer-Aktie auseinandersetzen. Ihr geht es vielmehr um Schadensbegrenzung. Nach dem Verlust wichtiger Unterstützungen droht ein veritabler Abverkauf. Noch ist dieser nicht eingetreten, doch die Sorge vor diesem liegt wie ein Schatten auf der Aktie…

Bayer – Bruch der 20 Euro wirkt nach

Die Bayer-Aktie (WKN: BAY001 | ISIN: DE000BAY0017 | Ticker-Symbol: BAYN) stemmt sich gegen den Abverkauf. Der untere 25-Jahres-Chart auf Monatsbasis dokumentiert die schwierige Lage.

Bayer in der Aktienanalyse bei Börsennews

Neben dem imposanten Abwärtstrendkanal (grün dargestellt) fällt vor allem die Bedeutung der Marke von 20 Euro auf. Diese wurde unlängst unterschritten, was die Bayer-Aktie aus charttechnischer Sicht noch einmal gewaltig in die Bredouille brachte. Die fundamentalen Belastungsfaktoren sind hinlänglich bekannt und zu einem gewissen Grad auch eingepreist. Das, was aus unserer Sicht ein Comeback in 2025 deutlich erschwert, ist die bislang nicht sonderlich greifbare Vision der Unternehmensführung, wie man den „Karren aus dem Dreck zu ziehen“ gedenkt. Solange diese fehlt, wird es schwierig für die Bayer-Aktie, in 2025 den Turnaround zu schaffen. Der Chart verdeutlicht vielmehr, dass es auf der Unterseite noch erhebliches Abwärtspotential gibt. Im schlimmsten Fall ist auch eine Bewegung auf das Tief aus dem Jahr 2003 nicht auszuschließen, das damals im Bereich von 10 Euro ausgebildet wurde. Auf dem Weg dahin gibt es diverse untergeordnete Unterstützungen – unter anderem im Bereich von 17+ Euro und 11+ Euro – aber deren Relevanz muss sich erst noch zeigen.

Ob der fundamentalen Belastungsfaktoren und der prekären Charttechnik ist in den kommenden Wochen und Monaten nicht unbedingt mit einer nachhaltigen unteren Trendwende in der Bayer-Aktie zu rechnen, doch womöglich begründet genau dieser Pessimismus eine Trendwende. Eine etwaige Rückkehr der Aktie über die 20 Euro wäre vor diesem Hintergrund außerordentlich wichtig.

(DAX® ist eine eingetragene Marke der Deutsche Börse AG)