Abwärtskorrektur der Jahresprognose

Continental hat seine Jahresprognose nach unten angepasst und erwägt gleichzeitig die Abspaltung seiner Automobilsparte. Diese Maßnahmen reflektieren die Herausforderungen durch die sinkende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und die allgemein schwächeren Automobilmärkte in Europa.

Das in Hannover ansässige Unternehmen hat seine Umsatzerwartungen für das Jahr von bis zu 44 Milliarden Euro auf maximal 42,5 Milliarden Euro revidiert. Dies erfolgte, nachdem europäische Automobilhersteller ihre Produktion reduziert haben. Zudem wurden die Gewinnerwartungen für die Autozuliefersparte gesenkt. Die Überlegung, diese Einheit abzuspalten und als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen, könnte die größte Restrukturierung in der Geschichte des Unternehmens darstellen.

Schwieriges Marktumfeld trotz Gewinnanstieg

Obwohl der bereinigte Vorsteuergewinn im zweiten Quartal um 40,6 Prozent auf 704 Millionen Euro stieg und der Umsatz 10 Milliarden Euro erreichte, sieht sich Continental weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld konfrontiert. Die Umsatzprognose für alle drei Hauptgeschäftsbereiche wurde gesenkt, und die Margenvorhersage für den Automobilsektor wurde auf 2,5-3,5 Prozent von zuvor 3-4 Prozent zurückgenommen. Besonders im Automobilbereich gab es mit einer Marge von 2,7 Prozent gegenüber -0,5 Prozent im Vorjahresquartal den größten Anstieg.

Aktienkurs schießt nach oben

Der Aktienkurs von Continental ist vorbörslich bei Tradegate um 3,2 Prozent gestiegen. Im regulären Xetra-Handel haben die Titel jedoch seit Jahresbeginn knapp 30 Prozent verloren. Jede geplante Restrukturierung oder Abspaltung müsste von der Schaeffler-Familie genehmigt werden, die hinter Continental und der Schaeffler AG steht.

Stabilität im Reifengeschäft und ContiTech

Für das traditionell margenstarke Reifengeschäft erwartet Continental unveränderte Margen von 13,0 bis 14,0 Prozent bei leicht gesenkten Umsatzprognosen. Auch ContiTech, der Bereich für industrielle Anwendungen, profitierte von Preisverhandlungen und steigerte die operative Marge auf 7,1 von 6,5 Prozent. Die Margenprognose für diesen Bereich wurde leicht auf 6,5 bis 7,0 Prozent gesenkt.

Ausblick und strategische Anpassungen

Continental bestätigt die finanzielle Stabilität seiner Reifen- und ContiTech-Sparten, sieht sich jedoch gezwungen, seine Gesamtstrategie an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Die geplante Abspaltung der Automobilsparte soll dabei helfen, das Unternehmen effizienter zu strukturieren und besser auf zukünftige Herausforderungen zu reagieren. Dieser Schritt wird für das vierte Quartal erwartet.