Schwache Nachfrage belastet Umsatzerwartungen

Der deutsche Automobilzulieferer Continental sieht sich erneut gezwungen, seine Umsatzprognosen für 2024 nach unten zu korrigieren. Grund für die Revision sind die weiterhin schwachen Absätze auf dem europäischen Pkw-Markt und ein rückläufiges Ersatzreifengeschäft in Nordamerika. Bereits im August wurde die Umsatzspanne von ursprünglich 40-42,5 Milliarden Euro auf 39,5-42 Milliarden Euro reduziert. Angesichts der schwachen Nachfrage legt Continental nun eine weitere Anpassung nach unten vor.

Gewinnsteigerung durch strikte Kostenkontrolle und Preispolitik

Trotz der reduzierten Umsatzerwartungen kann Continental überraschend starke Quartalszahlen vorweisen: Der Gewinn für das dritte Quartal liegt bei 486 Millionen Euro und übertrifft damit das Vorjahresergebnis um beeindruckende 63 Prozent. Diese positive Entwicklung führt das Unternehmen auf eine strikte Kostenkontrolle und eine erfolgreiche Preisdisziplin zurück, insbesondere in der Automobilsparte. Insgesamt sank der Umsatz im dritten Quartal um vier Prozent auf 9,83 Milliarden Euro, doch das bereinigte operative Ergebnis legte um 36 Prozent auf 873 Millionen Euro zu. Dadurch verbesserte sich auch die operative Marge um 2,6 Prozentpunkte auf 8,9 Prozent.

Continentals Umbau zeigt Wirkung

Der Konzern hatte bereits zu Jahresbeginn angekündigt, die Automobilsparte durch Stellenabbau und weitere Kostensenkungen effizienter aufzustellen. Diese Maßnahmen tragen nun Früchte und stützen die Gewinne. Während Continental im Bereich Kunststofftechnik (Contitech) mit verschlechterten Prognosen zu kämpfen hat, erwartet das Unternehmen in der Autozulieferung stabilere Umsätze im letzten Quartal. Dies deutet darauf hin, dass zusätzliche Prognosekorrekturen vorerst ausbleiben könnten, was von einigen Experten bereits als positives Zeichen gewertet wird.

Aktie startet vorbörslich durch

Die Reaktion an der Börse lässt nicht lange auf sich warten: Die Continental-Aktie verzeichnet vorbörslich einen kräftigen Anstieg von 5,6 Prozent. Nachdem die Aktie bisher hinter dem Gesamtmarkt zurückgeblieben und in diesem Jahr um 26,5 Prozent gefallen war, scheint die positive Gewinnentwicklung neue Impulse für den Kurs zu setzen.

Continental beweist mit dieser Performance, dass sich strategische Kostendisziplin und Effizienzsteigerungen auch in schwierigen Marktphasen auszahlen können – ein Zeichen der Stärke, das Anleger positiv aufnehmen.